USA 2015 - unser großer Familientrip |
Unser erster Urlaub als Familie und dann
gleich nach USA
– was bei vielen auf totales Unverständnis stößt, war für
uns nach einigem Hin- und Herüberlegen klar.
Wir wollen auch mit Kind raus aus Deutschland und die Welt sehen. Die
Westküste
der USA kennen wir schon gut, es gibt wunderschöne Ecken, wir
wissen wie die Campgrounds aussehen und was man wo einkaufen kann. Wir
haben viele, viele Kilometer auf den Wanderwegen zurückgelegt und
haben uns entschieden, dass genau das der Vorteil ist. Mit Flo zu reisen würde
anders sein, der lange Flug, der Tagesablauf der auf Schlaf- und
Essensrhythmus zugeschnitten ist. Da wollten wir nicht noch permanent den
Reiseführer
wälzen müssen und
eventuell enttäuscht
sein, wenn man etwas nicht ansehen kann. Auch so hatten wir für
unseren knapp 6 Wochen langen Trip auch die eine oder andere Ecke
eingeplant, die für uns neu sein sollte. Das Ganze
dann noch in einem langsameren Tempo als sonst und wir waren uns relativ
sicher, dass es theoretisch klappen müsste. In der
Realität
kommt dann doch einiges anders als gedacht aber das auch im positiven
Sinne! Obwohl wir sonst ja mit einigem Vorlauf und
viel Enthusiasmus die Reiseplanung angehen, war meine Stimmung dieses Mal
sehr gedämpft.
Ich hatte
vor dem langen Flug richtiggehende Panik und habe daher
immer wieder gesagt, wir fahren lieber an den Bodensee. Aber nicht
wegzufliegen war auch keine Option. Doch bei dem Gedanken mit Flo in einem
Flieger zu sitzen und er hockt auf dem Schoß
oder sitzt in einem zwergigen Babybett? Ausschlaggebend, dass vor allem
ich meine Bedenken dann
über Bord warf,
war ein Angebot von Air New Zealand. Die Airline bietet eine sogenannte
Skycouch an, 3 Sitze bei denen man die Fußstützen komplett
nach oben klappen kann, so dass eine kleine Liegefläche entsteht.
Zudem ist der Flug ab London ein Nachtflug, der einem eine gewisse Chance
gibt, dass der Kleine einige Stunden schlafen kann. Denn als Tagflug würde ich den
Flug NIE machen, dazu bewegt sich unser Kleiner zu gerne und zu viel. Nur
5 Wochen vor Abflug wurde also der Flug gebucht, weil wir so spät dran waren
gab es nur noch einen 35 Fuss Cruise America Camper und nicht wie geplant
einen kleineren RoadBear RV. Im Nachhinein ein Glück, aber dazu
mehr im Reisebericht. Da der Flug mit Air New Zealand auch kostengünstiger ist
als fast alle anderen Alternativen, gönnten wir uns
also eine SkyCouch für
Flo und mich und einen zusätzlichen
separaten Sitz für
Flos Papa. Nachdem also alles gebucht war, ging es ans
packen
– der totale Wahnsinn. Denn was man für so einen
kleinen Menschen alles einpacken muss, ist nicht normal. Gut wir wollten
unbedingt auf Nummer sicher gehen und schleppten auch Milchpulver,
Breiflocken und einige Gläschen
mit. Wieso? Flo ist nicht der bester Trinker/Esser und ich wollte kein
Risiko eingehen dann in Amerika dumm dazustehen, weil er die Milch dort
verweigert. Hinzu kommt noch, dass mir die Zutatenlisten der
amerikanischen Babynahrung mehr als einmal bitter aufgestoßen sind. Man
legt da mit einigem Zeug schon in jungen Jahren den Grundstein für eine spätere
miese Ernährung. Mit viel Fluchen, viel
Schwitzen und gutem Zureden von Michi waren aber am Tag vor dem Abflug
alle 3 Koffer bis oben hin gepackt. Es konnte losgehen! 04.06. So sehr ich auf den Tag hingefiebert habe,
so sehr hatte ich davor Respekt. Unser erster Reiseabschnitt führt uns heute
Nachmittag mit Germanwings nur von Stuttgart nach London, aber immerhin
fliegen wir auch zum ersten Mal mit Baby! Gepackt ist alles und wird dann
auf die beiden Autos der Omas und Opas verteilt, die uns netterweise zum
Flughafen kutschieren. Mit Zug oder Bahn würde ich ehrlich gesagt nicht gerne
zum Flughafen gehen, wüsste
auch nicht wie man das alles schleppen kann. Flo war recht entspannt,
trank auf dem Weg zum Flughafen im Auto erst mal ein schnell zusammengerührtes
Fläschchen. Dass heute alles ein
bisschen anders ist schien er schon zu verstehen, fand es aber irgendwie
spannend weil so viele Leute rumwuseln. Schon bei der
Sicherheitskontrolle war bei mir der Autopilot an
– alles auspacken, Kind aus dem Sling raus
und durch den Scanner. Wieder alles einpacken, Kind in den Sling und erst
einmal durchatmen. Wir haben selbst die Thermoskanne mit heißem Wasser ohne
Probleme durch die Security bekommen und konnten uns so das auffüllen ersparen.
Das Wickeln ging so halbwegs, immerhin muss man den Stuttgarter Flughafen
für
große
und vernünftig ausgestattete Wickelräume loben.
Auch wenn Flo das Ganze mehr als nicht geheuer war und die ein oder andere
Träne
floss. Während des Wartens auf den Flieger
überraschte mich der kleine Mann ganz schön, weil er
durch eine Glasscheibe hinweg mit einem Mädchen im
gleichen Alter Freundschaft schloss und danach noch mit einem Jungen ein
Brabbelgespräch
führte, bei dem sich wohl beide einige
waren, dass das alles ganz furchtbar aufregen ist. Leider hatte unser
Flieger gleich mal Verspätung
und beim Boarding war meine Entspannung schnell wieder flöten.
Denn obwohl Germanwings auf der eigenen Internetseite unseren Kids Fly
Safe Gurt als zulässig
deklariert, wird uns vom Personal an Bord die Nutzung aus Unwissenheit und
Sturheit bei Start und Landung untersagt. Auch Diskussionen helfen nichts,
man stellt sich quer weil man den Gurt noch nie gesehen hat und auch den
Hinweis auf mehr Sicherheit für
das Kind ignoriert man. Den Hinweis wir hätte einen ominösen
Sticker auf dem Gurt gebraucht, der vom Check In Personal angebracht wird
lasse ich mal stehen und empfehle hier mal die Lektüre, war auf
dem Rückflug
passiert als wir einen Sticker haben…. Flo ist
entsprechend unruhig, während
des Fluges will er nicht wirklich sitzen ist frustriert und brüllt
lautstark. Meine Laune wird auch nicht besser, als wir wegen eines dritten
Getränkes
mit dem Steward diskutieren müssen
– hallo das
Kind hat einen gebuchten Sitzplatz und kann ja dann für einige Cent
bitte auch was zu trinken bekommen oder? Die Aussicht auf den langen Flug
ist keine schöne
denke ich nur so bei mir…. Zum Glück holt der
Pilot beim Flug die Verspätung
fast rein und wir landen nahezu pünktlich in
Heathrow. Unser Gepäck
kommt schnell und vollständig an, nur
unsere Kraxe müssen
wir ein wenig suchen weil der Kleber abgefallen ist. Um nicht alles mit
ins Hotel schleppen zu müssen, lagern
wir den Großteil
des Gepäcks am Flughafen ein und machen uns
auf die lange Suche nach der Busverbindung zum Hotel. Es dauert, wir
laufen zig Mal sonstwohin und werden von einer Ecke des Flughafens zur nächsten
geschickt. Flo schaut sich die Sache halbwegs gelassen im Sling bei Mama
an und nach fast einer Stunde sitzen wir endlich im Shuttle Bus zum
Premier Inn. Erst gegen neun Uhr abends
sind wir endlich im Hotel und ich bin erstaunt wie super Flo die Sache
mitmacht. Im Hotelfoyer gibt es sogar von netten Leute heiße Milch für
den Abendbrei den Flo ziemlich kaputt und ausgehungert runtermampft. Wir
fallen alles ins Bett und Flo schläft ruhig im
Reisebett neben unserem Bett. 5.6. Nach dem langen Abend stehen wir erst
(normalerweise klingelt unser Biowecker früher) gegen
sieben auf, Flo kriegt seine Flasche und wir machen uns fertig für ein Frühstück
bei Starbucks um die Ecke. Die Umgebung ist nicht wirklich schön, es steht
ein Hotel am anderen und dazwischen gibt es mal hier einen Kaffeeladen und
mal da eine Tankstelle. Bei Starbucks macht der Kleine erst einmal den
Laden unsicher, so dass wir halbwegs entspannt frühstücken können. Danach
geht es an der grauen Straße entlang noch auf einen kleinen
Spaziergang bevor wir im Zimmer in der provisorisch eingerichteten
Spieleecke Becher stapeln. Wundersamerweise wird auf einmal sogar alles
aus dem Gläschen
verputzt, was zuhause nicht der Fall ist. Mit einer Portion Spaghetti
Bolognese im Bauch genießt man auch den
Mittagsschlaf von elf bis eins. Ich kriege kein Auge zu, weil ich mir
schon die größten
Sorgen machen und vermutlich erst entspannen kann wenn wir endlich in den
USA sind. Mit dem Shuttle Bus geht es gegen zwei Uhr zurück
zum Terminal für den nächsten gefürchteten
Abschnitt der Reise. Der Check-In geht nur am Automaten, der
allerdings Zusätzgepäck
wie
„Kinderwagen“ und so weiter
nicht abwickeln kann. Also müssen wir eh wieder an den Schalter.
Unser grenzwertiges Gepäck
interessiert keinen und auch das vollgestopfte Handgepäck
ist egal. Entgegen der Erwartung, dass der Security Check angesichts der
langen Schlangen lange dauert, sind wir schnell durch und ich muss sagen,
alle Leute waren wirklich sehr nett und hilfsbereit. Die Wickelräume
in Heathrow sind superschön ausgestattet
und großzügig
angelegt. Leider fand Flo alles nur doof und brüllte beim
Wickeln wie am Spieß.
Schnell vor dem Boarding noch eine Portion heißes Wasser bei
einem Kaffeeladen besorgen und rein in den Flieger. Meine größten Bedenken
haben sich dann innerhalb von 5 Minuten gelegt, denn die Stewards von Air
New Zealand waren superlieb. Unseren Gurt kannten sie und fanden es super,
dass der Kleine damit viel sicherer angeschnallt werden kann als mit
Beckengurt. Wenn wir was brauchen sollen wir uns melden, so funktioniert
die Sky Couch und nebenher wurde Flo noch entertaint und grinste
über beide
Backen. Entspannt schlief er dann zwischen uns
sitzend beim Start erst einmal ein und wachte erst wieder auf als es Essen
gab. Das war als Babymenü
gesehen der totalen Witz, denn die Nudeln mit Tomatensoße,
Hühnchen,
KitKat und Salzkekse waren allesamt zum Glück nichts
seines. Dann lieber leckeren Abendbrei bevor es dann mit Mama auf der
Skycouch zum Schlafen geht. Ich konnte nicht wirklich schlafen, denn wo
der Zwerg Platz hat eckte ich mit irgendeinem Körperteil immer irgendwo an. Nach
knapp 5 Stunden Schlaf mussten wir zum ersten Mal im Flughzeug wickeln,
eine totale Katastrophe. Enger Raum, geschlossenen Tür (weil man
sonst keinerlei Bewegungsfreiheit hat) und ein Wickeltisch, der so groß
ist wie ein Magazin. Das geht einfach nicht, selbst mit dem Höschenwindel-Tipp
aus dem Internet war es für alle
Beteiligten eine Tortur. Dankenswerterweise hatte Flo dann auch noch
leichten Durchfall….daher
wickelten wir nicht nur einmal. Die Ansage fürs Frühstück weckt uns
dann alle endgültig
auf und Flo genießt sein Fläschchen,
beobachtet dabei was so um ihn rum passiert. Wir essen, laufen mit ihm rum
und spielen noch ein bisschen Stapelbecher. Zur Landung wird er dann
wieder angeschnallt, schläft aber pünktlich
beim Landeanflug auf LA wieder ein. Wir haben es geschafft
–
über zehn
Stunden Flug liegen hinter uns und es war nicht so schlimm wie ich es mir
vorgestellt habe, aber sicherlich sehr viel anstrengender als alleine zu
reisen. Durch die Passkontrolle kommen wir recht
schnell und selbst die sonst eher grimmigen Grenzbeamten haben für unseren
Zwerg Grimassen parat. Milchpulver und Co. melden wir brav beim Zoll an,
werden danach aber einfach durchgewunken. Mit unserem gesamten Gepäck fahren wir
vollbepackt mit dem Shuttle Bus zu Hertz, wo Flo dann deutlich sagt dass
er nicht mehr will. Wir warten fast eine Stunde in der Schlange und sind
alle wirklich kaputt, wollen ins Hotel und endlich ankommen. Bis wir das
aber machen können,
müssen wir erst einmal das Gepäck ins Auto
wuchten, den Kindersitz installieren weil Hertz das trotz Vermerk in der
Buchung nicht geschafft hat. Zum Glück ist unser Hotel nur wenige Meilen
entfernt und so kommen wir an einem lauen Abend endlich an. Wir haben uns
für
ein Appartment Hotel entschieden, in dem wir die ersten Tage verbringen
werden. Erstens um alle Besorgungen von dort aus machen zu können
und zweitens um uns alle zeitlich und auch sonst an die neue Umgebung zu
gewöhnen.
Im Hotel warten schon der online bestellte Kindersitz, der Hochsitz und
eine Großpackung Windeln mit Feuchttüchern.
Nach einer Portion Milch für Flo fallen
wir alle drei ins Bett und schlafen erst einmal in einem herrlich weichen
Bett. 6.6. Der Jetlag macht sich bei Flo bemerkbar, um
halb drei müssen
wir anderthalb Stunden spielen legen uns danach wieder schlafen und wachen
erst um halb acht wieder auf. Nach dem Duschen, groben Auspacken und viel
spielen frühstücken
wir erst mal gemütlich. Flo
macht gegen halb zehn wieder ein kleines Nickerchen und wir versuchen uns
ein wenig
zu ordnen. Zum Tageslicht tanken gehen wir die paar
Meter zum Rei Shop um die Ecke, wo wir unseren im Vorfeld online
bestellten Thule Jogger abholen. Alles is da, wird zusammengebaut und wir
können Flo schon
in seinem neuen Kinderwagen durch die Gegend schieben. Nach 2 Tagen Kind
im Tuch schleppen eine Erholung für meinen Rücken. Für den
Mittagsspaziergang fahren wir an den Manhatten Beach, der nur ein paar
Minuten entfernt ist. Flo schläft
in seinem neuen Rennwagen gut und wir genießen es uns die
Füße
mit Ausblick auf schöne
Strandhäuser,
herrlichen Strand und viele Beach Volleyballfelder. Wir holen uns am Pier
was zu Essen und genießen ein wenig die Sonne. Unser
Kleiner ist beim Aufwachen erst einmal ein wenig desorientiert, beruhigt
sich aber sehr schnell und schaut sich auf dem Rückweg
interessiert die Gegend an. Ein Novum, normalerweise war der Wagen nur zum
Schlafen! Bevor wir zurück
ins Hotel fahren geht es aber natürlich noch an
den Sandstrand, was Flo total liebt. Er krabbelt wie wild, reißt
sich die Mütze
vom Kopf und will nicht mehr weg. Selbst sein Milchfläschchen
ist nicht wirklich so interessant wie der Sand und selbst die Füße ins Meer zu
halten ist der absolute Renner. Gut gelaunt fahren wir zum Proviant
beschaffen in den Whole Foods Market. Mit ein wenig Sucherei finden wir
sogar einen essbaren Naturjoghurt ohne Gelatine und nicht homogenisierte
Milch für Floris.
Geschafft fallen wir zurück
im Hotel erst mal allesamt ins Bett und machen einen Nachmittagsschlaf.
Im Hotel gibt es in der Anlage direkt einen
Pool, den wir mit Flo dann am frühen Abend mal austesten. Allerdings
ist dem jungen Mann das Wasser zu kalt und so ist unser Poolabenteuer nach
wenigen Minuten vorbei. Stattdessen spielen wir im Zimmer, er kriegt
seinen Abendbrei und fällt
um halb acht dramafrei ins Bett.
7.6. Wie in der vorhergehenden Nacht spielen wir
von halb zwei bis drei ein bisschen bevor wir wieder schlafen
gehen. Immerhin sind wir was das Aufstehen angeht
fast schon wieder auf Normalniveau. Viertel vor sechs klingelt der
Biowecker und wir sind schon viertel nach sieben beim Frühstück. Entgegen
aller mütterlichen
Erwartungen ist Flo weder beim Schlafen noch beim Essen auch nur
ansatzweise auf dem Dramalevel von zuhause. Er probiert und isst Hüttenkäse,
Joghurt und Omelett
– nebenher
unterhält
er noch den halben Frühstücksraum. Gegen
acht ist aber schon wieder Zeit für ein
Nickerchen, die Männer
legen sich aufs Ohr und ich genieße eine ruhige
Stunde auf dem Laufband.
Die nächste
Einkaufsrunde erledigen wir noch am Vormittag, da Flo im Auto schon wieder
einschläft gibt es für
Micha Burger von Five Guys und Mittags dann für Flo die
ersten Pommes seines Lebens mit viel Gemüse. Er ist
ganz furchtbar mies drauf, brüllt viel und hat wieder starken
Durchfall. Zwischendrin ist alles wieder gut und er ist gut drauf, dann
schlägt die
Stimmung um. Ich mache mir Sorgen weil ich nicht weiß ob es das
ungewohnte Essen ist, die Umgebung oder
mal wieder Zähne.
8.6. Die erste normale Nacht ohne Spielpause, es
scheint als würde
sich langsam aber sicher ein Rhythmus einpendeln. Ich hätte
nie erwartet, dass unser tapferer kleiner Kerl das so schnell hinkriegt
und bin wie noch so oft im Urlaub unglaublich stolz auf ihn. Heute nutzen
wir sein vormittägliches Nickerchen zum Packen, denn
wir holen heute unser fahrendes Zuhause für die nächsten Wochen
ab. Entgegen der Buchung können wir das Auto schon gegen halb
elf abholen, so dass wir schneller aus LA rauskommen. Wir hatten im Vorfeld schon viele
Kommentare zu Autos von Cruise America gelesen und
waren gespannt auf den Service vor Ort und natürlich den
Camper selbst. Bei ersterem gibt es sicherlich noch Optimierungspotential
was die Wartezeit angeht. Das Auto selbst war ok, keine ausgelutschte
uralte Kiste sondern ein nur sechs Monate altes Riesenschiff. Während sich
Micha alles zeigen lässt
machen wir an den Picknicktischen mit dem Hochstuhl Flos Mittagessen. Er
genießt
den Trubel auf dem Parkplatz, schaut uns interessiert beim Packen zu und
macht dann erst einmal in seinem Kindersitz einen ausgiebigen
Mittagsschlaf. Ich fahre unseren Mietwagen zurück zur
Vermietstation und nachdem wir allesamt in unserem Schiff sitzen, geht der
Urlaub erst so richtig los. Leider gehört dazu auch nochmal alle Vorräte aufzufüllen,
also einkaufen. Flo fand das absolut dämlich
– brüllte, hatte
einen superwunden Po, hatte Zahnschmerzen und war schnell wieder müde. Bis wir
schlussendlich aus dem Moloch LA raus waren, dauerte es lange. Unser Navi
lotse uns ungeplant auf eine Toll Road, wir standen ewig lange in diversen
Staus und kamen erst nach acht Uhr an unserem ersten richtigen Campground
am Lake Perris an. Zwischendrin musste ich online noch die Toll
nachzahlen, was ja dank Smartphone inzwischen kein Problem ist.
Den Campground hatten wir vorreserviert,
weil er wohl oft totale ausgebucht ist. Nicht so an dem Abend
– wir
plauschten mit der netten Dame am Cmapground Schalter, die uns ein Plätzchen mit
schattigem Baum zuwies. Weit und breit waren nur sehr vereinzelt andere
Camper zu sehen, so dass wir einen sehr ruhigen Abend gennießen konnten.
Während
wir mal grob das Auto einräumten
saß Flo nackig auf seiner Picknickdecke
und spielte hingebungsvoll mit seinen Sachen. In der einbrechenden
Dunkelheit gab es für
alle noch das Abendessen bevor der kleine Mann an uns gekuschelt im großen
Bett einschlief. 9.6. Nachts gab es nur einen kurzen Aufwacher
mit Milchtankpause aber schon um halb sechs ist die Nacht für unseren
kleinen Racker zu Ende. Er schaut im Cockpit vorne nach dem Rechten,
schaut uns beim finalen Einräumen
zu und liebt es beim Frühstück
die Vögel zu beobachten. Es ist schon früh
so warm, dass wir
ihn ohne Probleme zum Popo lüften nackig rumrennen lassen können, was dem
wunden Allerwertesten sehr zugute kommt. Zahnen muss der Zwerg ja immer
übertreiben… Sein Nickerchen am Vormittag macht er in
seinem Kinderwagen, Micha und ich können in Ruhe duschen und noch ein
wenig die laue Luft genießen
bevor wir gemütlich alles
einpacken und weiterfahren. Mit einem kurzen Einkaufsstopp bei Walmart
(man kriegt dort noch am ehesten die größte Auswahl an
Babyutensilien wie Mikrowellensterilisierbeutel) sind wir kurz vor elf in
einem Outlet an der I10. Flo macht vor lauter Gucken kein Auge zu und
spielt statt zu schlafen lieber mit einem Sticker, der er in einem Laden
geschenkt bekommen hat. Erst im Auto auf dem Weg zum Joshua Tree NP fallen
ihm die Augen zu. Was auch gut ist, denn die Strecke zum Jumbo Rocks
Campground zieht sich ganz schön
in die Länge. Entgegen unserer Befürchtungen sind
die Temperaturen im Joshua Tree sehr moderat und wir müssen abends
sogar langärmlige
Sache anziehen um nicht zu frieren. Unseren Platz zwischen den Felsen
findet Flo herrlich. Er liebt die vielen kleinen Steine und inspiziert
gerne die Radkappen.
10.6. Wie fast immer ist Flo ist früh
wach, um halb sechs ist die Nacht zu Ende. Wir wollen die kühlen
Morgendstunden nutzen um die Gegend zu erkunden. Beim Frühstück
ist ein kleines Squirrel die Sensation des Morgens, das zu allem
Überfluss unseren Saftbecher umschmeißt um an den
Orangensaft zu kommen. Unsere allererste Familienwanderung mit Kraxe führt uns zum
Skull Rock. Flo ist dick eingecremt auf Papas Rücken mit
seinem Aussichtsposten sehr zufrieden. Auch wenn es nur 1,7 Meilen Round
Trip vom Campground sind reicht uns das erst einmal völlig aus. Flo
schläft
mittendrin schaukelnd ein und setzt sein Nickerchen selbst abgesetzt in
der Kraxe weiter fort. Wir packen gemütlich zusammen
und fahren in Richtung Cottonwood Visitor Center, das leider zu ist. Also
machen wir es uns am danebengelegenen Picknickplatz unter
schattenspendenden Dächern
gemütlich und essen zu Mittag. Glücklicherweise
ist es ein wenig windig und durch die Dächer schattig,
denn in der Sonne hält
man es nur wenige Minuten aus. Flo spielt zufrieden auf seiner
Picknickdecke bevor wir während seines Mittagsschläfchens weiter
in Richtung Salome fahren.
Wir wussten schon, dass die Strecke nicht viel zu
bieten hat
– hier und da
vereinzelte kleine Käffer
die aus nichts anderem bestehen als einigen RV Parks. Salome steht dem in
nichts nach, wir wollten unbedingt auf den Koa Campground dort, weil er
zumindest einen Pool hat. Der bringt uns dann aber so gut wie nichts, weil
er am Vortag kaputt gegangen ist. Daher gibt es für Flo im
Schatten des Campers ein kleines Bad im aufblasbaren Minipool, das er
absolut doof findet. So doof, dass er vor lauter Brüllen erst mal
Spucken muss. Die erste Waschladung geht daher schneller als geplant in
die Waschmaschine und sollte eine von sehr, sehr vielen werden. Sobald die
Sonne weg ist, kommen an unserem Platz die Ameisen raus. Leider beißen die
ziemlich und so sitzen wir zwei abends auf dem Tisch als Flo schon in
seinem Bettchen schlummert. Der Himmel ist so sternenklar, dass man die
Milchstraße erkennen
kann. 11.6. Nocheinmal steht heute eine längere Strecke ohne viel Interessantes an. Wir starten nach dem Frühstück, so dass wir fahren können während Flo sein morgendliches Nickerchen machen können. Es reicht sogar, dass wir bis Prescott kommen, wo wir im Whole Foods Market unsere Obst- und Gemüsebestände auffüllen können. Im örtlichen Park machen wir es uns auf der Picknickdecke unter Bäumen gemütlich, Flo bekommt sein Mittagessen und wir beobachten nebenher wie die Polizei einen Typen in Handschellen abführt. Danach ist es wieder idyllisch ruhig bis Flo müde wird und wir während seines Mittagsschlafs weiterfahren nach Sedona. Die Aussicht auf die umliegenden Felsen ist spektakulär, aber schon bei der Anfahrt fallen die vielen Schilder an der Straße auf, die einen darauf hinweisen dass man doch für die Aussicht zu zahlen hat wenn man parkt. Die dazugehörigen Zahlautomaten gibt es gleich noch dazu.
m Ort selbst ist es ziemlich voll
aber wir wollen uns unbedingt die Beine vertreten. Flo genießt
die Aussicht, trinkt mit Blick auf die Felsen gemütlich seine
Milchflasche und krabbelt bevorzugt immer in Richtung irgendwelcher
Treppen, die ihn magisch anziehen. Michi trifft beim Kaffee holen auf
einen Engländer, der 35
Jahre in Deutschland gearbeitet hat und seine Rente nun in Sedona mit
Kaffeekochen aufbessert. Verrückte
Welt! Die Fahrt zu unserem Campground des Tages verläuft
durch den Red Rock Canyon, der mit den unsäglichen
„Zahlen Bitte“
Schildern im unteren Teil plakatiert zu sein scheint. Unseren Campground
Pike Flat hatten wir vorgebucht, was angesichts der Horden an Menschen
sehr empfehlenswert ist. Auch wenn ich mir für das nächste Mal
sicherlich einen anderen Platz ohne militärisch
gedrillte Camphosts suchen würde,
die noch sehr an ihrer Freundlichkeit arbeiten sollten. Flo kommt für
einen Spaziergang
über den Platz
ins Tragetuch und ich treffe eine Mama mit ihrem Zwerg im Ergobaby
– bei den Amis
scheint es einfach total normal zu sein, mit den Zwergen campen zu gehen.
Nach einem sehr entspannten Abendessen, viel spielen auf dem Platz sind
wir alle bettreif und schlafen schnell tief und fest. 12.6. Im engen Canyon braucht es eine Weile, bis
die Sonne sich
über die Felsen gearbeitet hat. Und da wir
wieder mal etwas früher
wach sind als uns lieb ist, sieht es draußen noch arg
dunkel aus. Es ist jedoch schon recht angenehm warm und langsam arbeitet
sich die Sonne am Felsen hoch. Flo hat bis auf ein Fläschchen
durchgeschlafen und das bis sage und schreibe kurz vor sieben. Ihn
faszinieren die Löcher
im Campingtisch sehr, da man da ja allerhand durchstecken kann. Im
Hochstuhl sitzend kann er als Else Kling des Platzes auch gleich alles
checken, ihm entgeht kein bellender Hund oder andere Kinder. Vormittags
fahren wir dann während
Flo sein Nickerchen macht
über Flagstaff
zum Grand Canyon. Wir sind nicht so früh losgekommen
wie wir eigentlich wollten, und so sind wir erst kurz nach zwölf am Desert
View Campground, der leider schon voll ist. Am Himmel sieht man
überall
Gewitterwolken und wir wissen nicht so recht, was wir nun machen sollen.
Die richtige Entscheidung ist dann auf jeden Fall den Campground Host zu
fragen wie es mit einem Platz für
die kommende Nacht aussieht. Er macht uns Hoffnung, da wohl viele am
Folgetag wieder abreisen und sagt, wie können auf dem
RV Parkplatz
übernachten, damit wir nicht sonstwo
hinfahren müssen. Dort
gibt es für
Flo erst einmal das Mittagessen bevor er in seinem Kinderwagen schlummern
mit uns
über den Campground auf der Suche
nach einem schönen
Plätzchen für morgen geht.
Am Desert View ist das Chaos ausgebrochen, denn
der Strom ist weg und das seit Stunden. Der kleine Shop ist genauso
geschlossen wie die Cafeteria, so dass wir dort aber gemütlich
unsere Picknickdecke für Flo
ausbreiten können
um Vögel zu beobachten und Steine zu
werfen. Nach einem kurzen Stopp fürs das Milchfläschchen gehen
wir
vor zur Canyon View. Es ist im Vergleich zu sonst recht leer, was
vermutlich dem Stromausfall geschuldet ist. Eventuell aber auch der
Klapperschlage, die vor dem Eingang zum Watchtower ihr Lager aufgeschlagen
hat und von einem Parkranger bewacht wird. Flo interessiert das alles
herzlich wenig, er findet es total toll die ganzen Touristen zu beobachten
und ab und an mal ein Lächeln zu
verteilen.
Im Auto auf dem Parkplatz gibt es dann ein
schnelles Abendessen bevor Flo eingepackt im Tragetuch mit uns zum
Sonnenuntergang kommt. Es ist ruhig, am Himmel leuchten die Gewitterwolken
bunt und Flo beschäftigt
sich intensiv mit Steinen und Hölzchen. Wir
bleiben an dem Abend die einzigen
Übernachtungsgäste auf der
großen
Betonfläche.
13.6. Es war eine ruhige Nacht mit nur einem Fläschchen Milch die Flo zum Großteil in seinem festgezurrten Schlafzelt verbracht hat. Kurz nach sechs stehen wir auf, die Sonne scheint aber auf der Höhe des Canyon Rums ist die Morgenluft noch ziemlich kühl. Bald schon kommt der erste Touristenbus an und die Stille des Morgens ist vorbei. Nach einer kurze Vorratskochaktion gehen wir mit dem Kinderwagen einen Platz auf dem Campground jagen, was zum Glück kein Problem ist. Wir belegen „unsere“ Site 34 mit genug Spielfläche und Schatten für Flo, hängen die Solardusche auf und Flo gegutachtet erst einmal alle Bäume.
Während Flos
Mittagsschlaf fahren wir zum Visitor Center, schon auf der Fahrt ist der
Verkehr der Irrsinn schlechthin. Im Village selbst sind alle Parkplätze dicht und
so bleibt nichts anderes als hinter einen anderen RV zu parken. Im Visitor
Center selbst ist auch die Hölle
los, da wir ein wenig Ruhe wollen gehen wir daher auf dem Rim Trail in
Richtung South Kaibab Trailhead. Je weiter wir uns entfernen, desto
ruhiger wird es
– eine Wohltat. Unterwegs ziehen wieder
wie am Tag zuvor dichte Regelwolken auf, was zur Wettervorhersage mit
„30% chance of
thunderstorm“
passt. Am Weg machen wir auf der Picknickdecke einen Mittagessensstopp,
der ein totales Drama wird. Flo will nicht Essen, nicht gewickelt werden
und generell hat er
üble Laune. Im Wagen döst er lieber
wieder ein bisschen vor sich hin und wacht am Mather Point wieder auf. Zurück
im Village muss Flo am Market an Bewegung nachholen, was er den Tag
über bis jetzt verpasst hat, währenddessen
gibt es für
uns eine Portion Kaffee. Die Fahrt zurück zum
Campground ist ein Drama, weil er einfach schlecht gelaunt ist. Wenn er
spielt ist alles gut und er krabbelt durch die Gegend, spielt im
Wassereimer. Das Abendessen ist dann wieder ein totales Drama, dieses Mal
aber für alle. Flo
will nichts Essen, Michas Fleisch ist zäh wie Leder
und ich habe auch keine Lust mehr auf Essen. Nachdem das zahnende Monster
im Bett liegt genießen
wir unseren ersten Abend am Lagerfeuer bei gewohnt gigantischem
Sternenhimmel am Grand Canyon. 14.6. Wer abends nichts isst hat nachts Hunger,
daher mussten wir diese Nacht zweimal Milch tanken, bevor schon um kurz
nach sechs die Nacht vorbei ist. Zumindest scheint er heute besser gelaunt
zu sein, spielt auf seiner Decke und macht die Gegend unsicher. Als ich
ihn dann ins Tragetuch packen will, damit wir uns einem vom Campground aus
zugänglichen
Lookout in den Canyon ansehen wollen bekommt der junge Mann einen wahren
Wutanfall. Brüll
wie ein Irrer und spuckt erst einmal sich, mich und das komplette
Tragetuch voll. Daher müssen wir uns erst mal wieder
duschen, trockenlegen und umziehen. Was würde ich für
eine Waschmaschine im RV geben….Statt
zusammen gehen wir also einzeln zum Lookout, Flo beruhigt sich wieder und
schläft um kurz
nach zehn beim losfahren innerhalb weniger Sekunden ein. Wir fahren
entlang des
Little Colorado River in Richtung Tuba
City, die Strecke
über Paige mit einem Abstecher zu den
Antelope Canyons wäre
zwar reizvoll aber einfach zu lang. Der kleine Scharchi macht einen
extralangen Vormittagsschlaf und ist selbst noch nach einem kurzen
Einkaufsstopp in Tuba City nicht wachzukriegen. An der Strecke irgendwo am
linken Straßenrand
gibt es Mittagessen und eine zweistündige
Spieleinheit für
den zahnenden Tiger. Denn bei näherem
Betrachten sieht man 3 Zähne….was
den Durchfall und die miese Laune erklärt. An
Mittagsschlaf denken wir nach dem ausgiebigen Schläfchen am
Vormittag nicht, so dass wir halt während der Fahrt weiterspielen und am
frühen
Nachmittag am Navajo National Monument ankommen. Wir landen nach einem kurzen Ausflug zum
Canyon View Campground (zu viele Ameisen) landen wir auf dem letzten
freien Platz des Sunset View Campgrounds. Der hat weniger Ameisen und
Wasser. Flo kann mit seinen Sandsachen spielen, wir die
Sonne genießen
und das Visitor Centre ist nur wenige Minuten entfernt. Dort startet ein kurzer Weg zum Betakin Lookout, der auch mit Kinderwagen ohne Probleme machbar ist und den Flo schlafend hinter sich bringt.
In der Abendsonne machen wir uns nochmal auf
den Weg zum Visitor Centre, dieses Mal mit Kraxe ausgerüstet und gehen
den Aspen Trail zu einem Lookout tiefer unter der Canyonkante.
Auch nur
ein kurzer halbstündiger
Ausflug aber vor dem Abendessen ein wenig Bewegung tut allen drei gut. Das
Abendessen wird endlich mal wieder eine entspannte Sache, Flo leert seine
Schüssel
und findet das Bad im Eimer vor dem ins Bett gehen ziemlich gut und schaut
nebenher den Koreanern auf dem Nachbarplatz fasziniert beim Aufbauen des
Zelts zu. Es gibt einfach immer was zu gucken auf den Campgrounds. Es gibt
leider aufgrund der vielen Wolken keinen schönen
Sonnenuntergang aber wir genießen
einen kühlen, ruhigen Abend. 15.6. Früh morgens bin ich wach, obwohl der Biowecker noch schläft. Also genieße ich die morgendliche Stille auf dem Platz und mach Sport. Viele unserer Nachbarn sind bereits weitergefahren als ich die Wäsche von der Leine pflücke und meine Männer aufwachen. Wir genießen ein ruhiges Familienfrühstück in schöner Kulisse, packen gemütlich das Auto bevor wir weiterfahren. Die Strecke führt durch herrliche Landschaften, vorbei am Monument Valley durch Mexican Hat bis zur Straße 261. Die ist die kürzeste Verbindung zum Natural Bridges National Monument. Irgendwie hatten wir nur nicht mehr so richtig abgespeichert, dass da irgendwann mal auf einmal der Asphaltbelag fehlt. Auch wie abenteuerlich sich die Serpentinen da auf das Plateau schrauben hatten wir nicht mehr im Kopf. Flo fand die Aussicht lange nicht so spannend wie das Spielen mit seinen Stapelbechern oder seine Bücher. Mit viel Glück ergatterten wir dann den letzten Platz auf dem Campground und Flo konnte im Sandkasten für die Zelte nach Herzenslust sandeln. Wir mussten Wache halten was die Ameisen anging und da ein kleiner Skorpion auch den Weg durch den Sandkasten nahm. Nach dem Mittagessen ging es mit Kraxe und vollen Mägen zum Visitor Centre Wasser und Hiking Map holen, bevor wir dann den Sipapu Bridge Hike in Angriff nahmen.
Micha kam selbst mit Kraxe ohne Probleme bis nach unten und das trotz 3
Leitern. Flo fand das Schaukeln der Kraxe wieder zum Einschlafen wachte
erst wieder auf als Micha die Kraxe abnahm und wollte am liebsten gleich
wieder reinklettern. Die anderen Viewpoints schauten wir uns nur sehr
schnell an, so dass Flo schneller wieder sandeln konnte. Am Nachmittag war
der Wassereimer der absolute Renner und die Laune war bei allem gut, bis
dann Flo nicht so wirklich schlafen wollte obwohl er todmüde war. Stattdessen wieder ein
Wutanfall erster Güte
mit anschließendem Spucken….
Ich brauche eine Waschmaschine! 16.6. Ein herrlicher Morgen, wir frühstücken gemütlich und Flo spielt in seinem Sandkasten. Nach einem Morgenfläschchen fahren wir während des Vormittagsschlafs über Blandung nach Monticello und vor dort durch die Abajo Mountains zu den Needles im Canyonlands National Park. Es ist immer wieder irre, wie unterschiedliche die Landschaften hier sind und wie eng sie doch zusammenliegen. Die Abajo Mountains sind grüne Wiesen und Berge, unten im Tal glüht der rote Ofen der Needles aus der Ferne. Glücklicherweise kriegen wir auf dem Squaw Flat Campground noch ein freies Plätzchen, denn der Ausweichplatz Needles Outpost kurz vor der Parkgrenze ist geschlossen. Für Flo gibt es wieder einen mit Sonnendach abgespannten Sandkasten in dem er nach Herzenlust sandeln und im Eimer planschen kann.
Am Nachmittag gab es
dann für
uns einen kurzen Erkundungsgang mit Kraxe durch die Gegend, als kleine
Aufwärmübung
für unsere größere Wanderung
am Folgetag. Sobald die Sonne weg ist, kommen die vielen Hasen aus ihren Löchern
und hoppel wie wild
über den
Campground. Die beste Unterhaltung für alle Kinder,
die dann auch mal wieder entspannt ihr Abendessen mampfen. Der
Sternenhimmel hier ist wie immer der Hammer und ich studiere fleißig mein
Sternenhimmelbuch, das ich erst zwei Tage vorher gekauft hab.
17.6. Erstaunlicherweise sind wir alle recht spät
wach und packen nach einem gemütlichen Frühstück
die Rucksäcke. Gegen neun Uhr brechen wir auf
zum Big Springs - Squaw Canyon Loop Hike mit über 12 km. Flo ist in seiner Kraxe nicht
nur wie immer dick eingecremt sondern auch mit Tüchern gegen die Sonne geschützt denn
sobald die richtig am Himmel steht, wird es sehr schnell sehr heiß. Der Canyon
selbst ist schön,
man hat eine super Aussicht auf die Needles in der Ferne doch der Weg
zieht sich ganz schön und ist
meist nur mit Steinmännchen
markiert. Die Sonne knallt ganz schön, Flo macht
seinen Mittagsschlaf und lässt sich von Papa gemütlich
über Stock und
Stein schaukeln. Auf dem Rückweg, der sich auf dem monotonen
Graspfad ziemlich zieht, wacht Flo auf und beschäftigt sich
erst mal mit Wäscheklammern.
Nach gut drei Stunden sind wir endlich zurück am Auto und
sind uns einig, dass längere
Touren für alle nichts wären. Micha
will nach der Zeit nur noch die Kraxe vom Rücken nehmen
und Flo irgendwann dann einfach mal raus und spielen. Nach einem kurzen
Abstecher zum Visitor Centre und auf den Scenic Loop genießen wir einen
Planschnachmittag an unserem Platz im Schatten. Das ins Bett gehen ist
dann ein solches Drama, dass ich zum Abreagieren danach erst mal nochmal
joggen gehe. Was wirklich herrlich ist, denn dem Sonnenuntergang mit der
Aussicht quasi entgegenzujoggen ist unsagbar schön. Auch danach
unter der Solardusche bei lauer Abendluft zu duschen, ist besser als man
es sich vorstellt! 18.6. Ich bin wieder früher wach als
die beiden Jungs und nutze den noch nicht heißen Morgen zum
Frühsport
machen. Während wir nach dem Aufstehen dann frühstücken
wird es langsam aber sicher immer heißer, Flo genießt
den Schatten und spielt wie wild in seinem Sandkasten. Sein Vormittagsschläfchen
hält der Kleine heute in der Kraxe auf
dem Slick Rock Trail der von der Scenic Loop Road aus startet. Der kurze
Hike hat nur 4,5 km
und verläuft markiert
von Steinmännchen
mit herrlichen Aussichten auf die Needles und den Island in the Sky
District immer auf dem namensgebenden Slick Rock. Während der
anschlißenden
Autofahrt spielen wir hinten und kommen fast pünktlich zur
Mittagsessenszeit am am Kane Springs Rest Area an. Dort genießen wir den grünen
Rasen, die vielen Picknickbänke und ein
ruhiges Mittagessen. Flo kann sich beim Vögel beobachten
und Blätter
sammeln austoben und durch die vielen Bäume ist die
Hitze hier sehr erträglich.
Beim Einpacken haue ich mir zu allem
Überfluss die
Ladeklappe auf den Kopf und fahre mit Kopfscherzen und Blutkruste am Kopf
mit Flo hinten im Auto mit. Es sind zum Glück nur wenige Kilometer bis Moab und
aufgrund der Hitze entscheiden wir uns für den zentral
gelegenen privat betriebenen Canyonlands RV Park. Dessen Stellplätze sind zwar
eng, haben dafür
aber Schatten und Strom. Das Thermometer zeigt
über 40 Grad im
Schatten und wir können
allesamt bei laufender Klimaanlage ein bisschen Mittagsschlaf machen. Am
Nachmittag entscheiden wir uns spontan für ein frühes Abendessen
in der Moab Brewery, zum ersten Mal mit Kind essen gehen! Auch wenn Flo
nicht der größte
Sitzer ist, es ist viel los und er hält es
vergleichsweise lange aus. Immerhin können wir bevor die Meute den Laden
stürmt
und man draußen auf einen
Tisch lange warten muss ein schnelles Abendessen genießen. Flo ist
mit Chaos machen beschäftigt,
flirtet mit den
älteren Damen
am Nebentisch und entdeckt Strohhalme für sich.
Als wir mit Essen fertig sind und zahlen,
stehen draußen
schon die Leute Schlange fürs Abendessen,
wir hingegen können
noch gemütlich einkaufen gehen und endlich
mal im Laundromat waschen. Die Zeit bis alles gewaschen ist verbringen wir
mit einem Bummel durch den Ort und Spielen am Platz. Inzwischen haben wir
auch Nachbarn gekommen, mit denen wir uns den Abend lange unterhalten.
Eine Familie aus München
mit zwei Kindern (10 Monate und 4 Jahre), denen Flo erst mal zeigen muss
was er so alles kann. Die Kleine zahnt wohl auch und hat seit 2 Tagen
Fieber…noch
hab ich dabei nichts gedacht, aber das sollte einige Tage später
anders sein. Völlig
überdreht ist
er kaum ins Bett zu kriegen, die Klimaanlage läuft auf
Dauerbetrieb denn selbst abends um 10 Uhr hat es noch gut
über 35 Grad.
19.6. Die Nacht ist ruhig, Flo will ein Fläschchen
und pennt gemütlich bis um
sieben weiter. Wir fallen in unsere morgendliche Routine, machen uns
fertig und frühstücken
draußen. Wir quatschen mit den Nachbarn,
deren Kleine immer noch Fieber hat aber sonst eigentlich ganz gut drauf
ist. Die Große
genießt es mal mit jemand anderem Deutsch
zu sprechen als mit Mama und Papa und ist furchtbar aufgekratzt. Wir
tauschen Tourtipps aus und unterhalten uns
über das Reisen
mit kleinen Kindern. Da die Wettervorhersage wieder
über 43 Grad für
den Tag ankündigt beschließen wir noch
eine Nacht im RV Park zu bleiben, müssen aber den Stellplatz wechseln.
Unseren Vormittag verbringen wir dann im Arches National Park wo wir uns mit Kraxe auf den Weg zum Delicate Arch machen. Flo winkt wie die Queen den anderen Hikern zu und Micha wird von zahllosen Amerikanern angefeuert als er dort den ersten steilen Abschnitt hochgeht. Wir sind trotz Kleinkind wie immer nicht die langsamsten und schaffen es in 45 Minuten bei herrlichen Ausblicken auf die La Sal Mountains zum Delicate Arch. Trotz Massenandrangs ist der Ausblick von dort immer noch einer der schönstem im Park, wenn auch leider einer der beliebtesten. Wobei wir wieder einige gesehen haben, für die diese kurze Strecke aufgrund der Sonne, schlechten Equipments und mieser Fitness einfach zu viel ist.
In der Kraxe sing Flo brabbelnde
Lieder und genießt
die Aussicht aber auch die Aufmerksamkeit der vielen Leute, die ihm
zuwinken bis er dann kurz wegdöst. Nach 1h20
Minuten sind wir wieder am Auto und fahren bis zum Sanddune Arch. Dort
gibt es für
den kleinen Mann sein Mittagessen und danach (Tipp
unserer Nachbarn) eine ausgiebige Spielrunde im
großen
Sandkasten beim Sanddune Arch. Es ist dort nicht wirklich heiß,
sonnengeschützt und es gibt jede Menge Sand. Der
perfekte Platz zum Austoben und Sandkrabbeln! So viel Aktivität macht müde
und so wundert es uns nicht wirklich, dass Flo nach wenigen Minuten auf
der Rückfahrt
Richtung Moab die Augen zumacht und schläft. Wir machen
in Moab einen kurzen Abstecher zum Slickrock Bike Trail, der jedoch
inzwischen 5$ Eintritt kostet und beschließen einfach
wieder auf den Campground zu fahren. Flo legen wir ins Bett um, was ihn
nicht stört
und er schläft friedlich weiter.
Ich schaffe es endlich mal mit Rei zu
relefonieren, denn unser in LA abgeholter Kinderwagen macht an der Achse
vorne komische Geräusche
und wir wollen ihn unbedingt beim nächsten Rei
Shop in Las Vegas umtauschen. Ist alles kein Problem, am Telefon wickeln
wir alles notwendige ab, was einige Zeit dauert denn ein neuer Kinderwagen
muss bestellt und auch pünktlich
geliefert werden. Wir wollen ja eigentlich nur in Las Vegas durchfahren
und dazu muss das Ding halt dort sein an dem einen Tag, an dem wir geplant
hatten dort zu sein. Linda von Rei verspricht aber, dass das alles klappt
und wir können
allesamt entspannt in die Stadt rollern. Zum Abendessen kriegen wir was
von Eddie McStiff, holen uns während unser
Essen gebrutzelt wird einen Kaffee bei den Moab Roasters und essen auf dem
Rasen vor de Visitor Centre auf der Parkbank. Flo kann rumkrabbeln und
hinstehen, kriegt kaum genug von Tomaten, Pommes und Tofu. Der junge Mann
scheint endlich seinen Appetit wiedergefunden zu haben! Wie es sich für einen
kleinen Amerikaner gehört,
gibt es auch nur Ruhe wenn er einen Strohhalm hat auf dem er rumnagen
kann. Auf dem Rückweg zum Campground muss ich ihm
dann noch einen dieser furchtbaren Dirt Shirt Bodies kaufen mit dem Text
„Mum‘s
little Dirt Boy“.
20.6. Am nächsten Tag ist unser Biowecker wieder gegen sieben wach und will frühstücken. Da wir heute weiterfahren müssen wir erst einmal das Wasser füllen, tanken und nochmal eine größere Ladung Proviant einkaufen. Dazu steuern wir gleich zwei Supermärkte an, denn der Village Supermarkt ist zwar um die Ecke hat aber nur die Hälfte und ist dazu auch noch unverschämt teuer. Also besorgen wir einige Straßen weiter noch den Rest bevor wie Moab den Rücken zukehren. Auf der Fahrt nach Norden entscheiden wir uns spontan zu einem Abstecher zum Dead Horse Point State Park. Die Aussicht von der Zufahrtsstraße aus macht Lust auf mehr, erst einmal gibt es aber unter den aufgestellten Dächern beim Picknickplatz das Mittagessen mit Vogelschau. Flo ist eher an der Schwerkraft interessiert als am Essen selbst und wirft mehr runter als in sich rein. Nachdem das größte Chaos beseitigt ist machen wir uns fertig für einen Spaziergang entlang des East Rim Trails.
Da ich bislang noch nicht einmal
mit Kraxe gelaufen bin, ist heute meine Premiere. Die herrliche Aussicht
lenkt davon ab, dass das Ding samt Kind einfach schwer ist und mir nach
kurzer Zeit die Schulter wehtun. Der Weg bis zum Visitor Centre ist zum Glück recht flach
und Flo scheint es egal zu sein wer ihn durch die Gegend schaukelt. Er
schläft
friedlich wippend und schnarcht ein bisschen. Auf dem Rückweg
variieren wir den Weg ein bisschen und nehmen bei The Neck den West Rim
Trail bis zurück zum Parkplatz. Meine Schultern
schreien genauso laut wie mein Rücken und ich bin froh, als ich die
Kraxe wieder absetzen kann. Nachdem Flo wieder wach ist fahren wir weiter
zum Green River State Park, wo wir einen der letzten Plätze auf dem
Campground ergattern. Wir haben schönen, grünen Rasen auf
dem Flo super spielen kann. Gleich neben dem Campground befindet sich der
lokale Golfplatz, wer zum Bootssteg geht, muss höllisch
aufpassen nicht von einem Golfball getroffen bzw. einem Golfwagen
überfahren zu
werden.
Das Abendessen ist bei Flo wieder kein
Renner, ebenso wenig die Dusche bei der er lautstark kundtut, dass er sie
doof findet. An ein Abendessen oder einen gemütliche Abend
draußen
ist nicht zu denken, denn kaum ist die Sonne weg fallen Horden von Stechmücken
über den Platz her. Innerhalb weniger
Minuten habe ich 12 Stiche und wir flüchten schnell
ins Auto. 21.6. Schon um halb sieben hat die Sonne die Moskitos wieder verscheucht und wir können draußen frühstücken und Flo rumkrabbeln lassen. Heute müssen wir vormittags während Flos Schläfchen nur anderthalb Stunden fahren, bis wir im Capitol Reef National Park ankommen. Die Fahrt führt durch bizarre Landschaft vorbei ein Canyons und Felsen. Wir holen uns am Visitor Centre nur schnell eine Karte bevor wir unser Lager auf dem Fruita Campground aufschlagen. Der ist wie eine Oase in der Wüste, üppig grün bewachsen mit Zugang zum Fluss und umgeben von Obstbäumen. Unser Stellplatz wird die Nummer 30 mit viel Schatten und großer Grünfläche für Flo. Wir genießen einen total entspannten Mittag, Flo isst zur Abwechslung mal alles und das auch noch ohne Drama. Vielleicht mag er die vielen Vögel, denen er beim Rumfliegen zuschauen kann. Nachmittags machen wir einen Hike in den hochgelegenen Cohab Canyon bis rauf zu den Fruita Viewpoints.
Von oben aus
betrachtet wird erst nochmal deutlich, welche grüne Oase sich
rund um Fruita ausbreitet und das inmitten sonst unwirtlicher trockener
Landschaft. Es ist heiß
auf der Strecke, Flo nutzt die Zeit für ein nachmittägliches
Schläfchen und wieder zurück am
Campground gönnen
wir uns einen Kaffee und Eis an der Fruita Homestead. Bis kurz vor fünf
spielen wir im Schatten und machen uns dann langsam mit dem Kinderwagen
auf einen kleinen Spaziergang zu den Orchards um die Ecke. Leider ist
aktuell noch kein Obst offiziell zur Ernte freigegeben, aber auf den Bäumen
reifen langsam tonnenweise Aprikosen. Wir sehen Deers, Murmeltiere, Truthähne
und gehen vorbei dem Campground noch ein Stück entlang des
Fremont Rivers. Auch beim Abendessen zeigt unser Kleiner wieder mal
Appetit, wir duschen all und das Drama des Tages spielt sich dann mal
wieder beim ins Bett gehen ab. 22.6. In der Nacht ist es angenehm kühl und da wir
es nicht eilig haben schauen wir den Nachbarn beim Packen und weiterfahren
zu während
wir in Ruhe Tiere gucken. Am Vormittag haben wir uns heute den kurzen Hike
am Fremont River entlang bis zu einem Viewpoint vorgenommen, ich bin heute
wieder mit der Kraxe unterwegs in der Flo friedlich vor sich
hinschlummert. Auf dem Rückweg
machen sich die zusätzlichen Kilos
auf dem Rücken
sehr bemerkbar und ich bin froh
über meine Stöcke.
Für
uns alle gibt es dann erst einmal Mittagessen am Platz und eine Einheit
Spielen. Gegen zwei dann fahren wir kurz zum Grand Wash Trailhead am
Highway. Hier geht es im Flussbett direkt in den Canyon hinein und nach
gut ca. 15-20 Minuten erreichen wir die engsten Stellen. Der Canyon an
sich ist schon ganz
nett, kommt aber nicht wirklich an die echten Slot
Canyon ran. Rechts und links sind hohe Wände
und je weiter wir uns dem Parkplatz am anderen Ende näher, desto
mehr Leute treffen wir. Nach knapp einer Stunde haben wir den Parkplatz
erreicht, Flo ist inzwischen wach und wir machen uns auf den Rückweg zum
Highway. Flo vertreibt sich die Zeit mit gucken und allen zuwinken, der
Hike an sich ist nett aber kein absolutes Muss so im Nachhinein gesehen.
Zurück am Visitor
Centre fragen wir nochmal nach dem Reifestatus des Obstes, leider ist noch
keiner der Obstgärten
zum Pflücken freigegeben. Also verbringen
wir den Nachmittag wieder auf unserer grünen Oase dem
Campground, machen einen Abstecher zum Fluss und mit dem Kinderwagen
anschließend
noch quer
über den Picknickplatz und am Highway
entlang zu den Petroglyphen. Nach dem Abendessen gibt es wieder ein
Duschdrama, Flo muss sich mal wieder aufregen bis er spuckt und es dauert
ewig lange bis er schläft.
23.6. Nach seinem Wutanfall des Vorabends schläft
Flo durch bis um kurz vor sechs, kriegt sein Fläschchen
und schläft
noch über eine Stunde weiter. Sowas gab es noch
nie! Für uns heißt
es heute weiterfahren und so stehen erst mal Sachen wie Zusammenpacken, spülen
und gleichzeitig spielen auf dem Programm. Die Hunde der Nachbarn haben es
Flo total angetan und während wir ein
wenig Small Talk betreiben lässt sich Flo von den Schäferhunden
ablecken und streichelt sie begeistert. Während ich mit
meiner neuen Bekanntschaft, einer Englischlehrerin mit zwei Kindern und
deutschen Wurzeln Reisetipps austausche lernt Micha beim Spülen zwei
Amerikaner auf Road Trip kennen, die lange in
Österreich
gelebt haben und ihr Deutsch ausprobieren wollen. Beide sind mit ihrem
Sprinter für
7 Wochen im Westen unterwegs, wie sie es jedes Jahr machen seit sie im
Ruhestand sind. Auf der Weiterfahrt schläft Flo recht
schnell ein und träumt
sicherlich von Hunden, während wir am
Calf Creek Campground leider feststellen müssen, dass er
bis auf den allerletzten Platz belegt ist. Daher bleibt uns nichts anderes
übrig als weiterzufahren. Wir landen daher
im Escalante State Park, wo sich unsere Hoffnung auf einen Platz auf dem
Campground leider auch zerschlägt.
Alles schon belegt, hier treffen wir auch die Amerikaner mit dem Sprinter
wieder die sich sogar
überlegen ihren
Platz mit uns zu teilen. Nur leider ist unser Schiff zu groß dazu. Statt
also dort zu bleiben, zahlen wir die 8 Dollar Eintritt damit wir mit Flo
in Ruhe am See zu Mittag essen können bevor wir weiterfahren.
Flo faszinieren die anderen Kinder, die an
einer flachen Stelle rumplanschen und er will unbedingt mit Mama hin. Während sich
Micha mit unseren Sprintern unterhält ist Flo kaum zu bremsen und würde
sich am liebsten die nächsten Stunden
mit dem Wasser und den
Ästen im Wasser beschäftigen. Leider
findet das Spielen ein abruptes Ende, denn Flo tritt mit dem Fuß in eine Biene
und ich erlebe was es heißt als Mama Panik zu bekommen. Er fängt
an vor Schmerzen zu brüllen und ich
denke nur
„bitte lass ihn nicht allergisch reagieren
wie mich….“ Mit Kind im
Arm rennen ich zum Schiff und suche nach der Pinzette, um den Stachel der
noch steckt zu entfernen. Das gelingt zum Glück und wir können
schnell kühlen. Der arme kleine Kerl ist vor
Schreck und Schmerz ganz verdattert beruhigt sich aber im Auto recht
schnell wieder. Keine zehn Minuten später will er wieder losspielen, zeigt
auf alles und jeden und will von Mamas Arm runter. Sein Fuß ist nicht
geschwollen und man sieht außer Runzeln und Speckfalten nur den
kleinen roten Punkt, wo er in die Biene getreten ist. Unsere beiden
amerikanische Bekannten bieten uns ihr komplettes Erste Hilfe Set an und
empfehlen das Escalante Medical Center falls was sein sollte. Um auf
Nummer sicher zu gehen, beschließen
wir die Nacht in Escalante zu bleiben nur für den Fall der
Fälle.
Daher landen wir für die Nacht
auf dem Canyons of the Escalante RV Park. Der hat einen Laundromat, ist
zentral gelegen und der Stellplatz ist ganz ok. Auf Nachfrage kriegen wir
noch eine Bank dazu und genießen
den Luxus von Wireless und Klimaanlage. Flo ist nach einem kurzen Schläfchen
munter, sein Fuß nicht dick
und ich langsam aber sicher ruhiger. Erst 3 neue Zähne, dann ein
Bienenstich…muss
das denn sein? Naja es sollte nicht alles gewesen sein… Der Abend geht schnell vorbei mit einer gefühlten
Tonne an Wäsche die zu waschen ist, duschen,
einkaufen und Kugelbahn im Natural Foods Store anschauen.
24.6. Flo geht es gut, der Fuß sieht normal aus und nichts ist geschwollen. Er läuft auch als wäre nichts gewesen und schaut mir beim Verpflastern seines Fußes immer total fasziniert zu. Wir packen langsam zusammen, frühstücken und fahren recht früh los, da unser Biowecker heute auf frühes Aufstehen eingestellt war. Die Strecke bis zum Bryce Canyon ist ein Katzensprung und so rollen wir kurz nach Checkout auf unseren Platz auf dem Campground dort. Wir ergattern einen superschönen Platz mit einer Bank auf einer kleinen Anhöhe. Fürs Sonnensegel gibt es zwei ideale Bäume und wir machen uns auf zu einem kurzen Spaziergang zum Visitor Center.
Dort ist mehr los als wir erwartet haben und es wimmelt von kleinen
Kindern in Kraxen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens geht es innerhalb
des Park für
Leute im RV nur mit dem Shuttle Bus vorwärts, daher fällt
eine Fahrt entlang der Aussichtspunkt auf der Loop Road flach. Denn das würde
mit dem Bus einfach zu lange dauern. Nachdem wir zurück am Platz erst einmal in Ruhe Mittagessen gemacht hatten, ging es mit Kraxe zum Canon Rim und dann hinein in den Canyon über den Queens Garden Trail.
Wir
sind den Trail schon oft gegangen, aber er ist egal wie oft man ihn läuft immer
wieder ein Highlight. Für
den Aufstieg zurück zum
Canyonrand wechseln wie die Kraxe, so dass ich damit bergauf gehe
– Flo der
kleine Schläfer
merkt vom Trägerwechsel
nichts. Einen kurzer Schlenker machen wir auf dem Rückweg zum
Campground
über den General Store, kaufen uns eine
schicke karierte Tischdecke die dann am Platz gleich zum Einsatz kommt.
Flo verbringt den Nachmittag damit, mit dem Wassereimer und Waldboden sich
selbst und alles um ihn herum mit Matsch einzufärben
und hat dabei sichtlich großen Spaß. Gegen fünf Uhr wollten
wir eigentlich einen kleinen Ausflug zu Rubys Inn machen, den wir aber
dann doch abblasen mussten weil der Shuttle Bus ewig nicht kam. So
entschieden wir uns zu einem Joggingausflug am Canyon Rim entlang. Der Weg
ist holprig und nur auf kurzen Abschnitten asphaltiert und so entschied
sich Micha am Sunset Point zur Umkehr. Ich durfte alleine weiterlaufen und
die Aussicht in den Canyon bis zum Upper Inspiration Point genießen. Zwischen
den einzelnen Viewpoints war eigentlich nichts los und ich wurde als
Jogger schon ein wenig schräg
angeschaut, die Stimmung vor allem mit dem Sonnenuntergang war wirklich
gigantisch. Nach einem komplett verputzten Abendessen
versucht sich Flo im Offroad Krabbeln und schaut genauso wie wir
fasziniert unseren chinesischen Nachbarn dabei zu, wie sie ihren RV
auspacken. Dort wird’s
abends wie es sich für ein
chinesisches BBQ gehört
allerhand qualmendes Zeug auf den Grill geworfen und noch lange lautstark
diskutiert. 25.6. Schon um halb eins hat der kleine Mann
Hunger und um vier holen wir ihn zu uns ins Bett, damit er weiterschläft. Er
kuschelt wie doof und schläft
halb auf mir liegend ruhig bis um halb sieben. Flo ist irgendwie mit
nichts zufrieden und will nichts so richtig haben. Unser Tagesziel ist
nicht allzu weit entfernt, aber dank des Verkehrs brauchen wir länger
als geplant bis zum Zion National Park. Zur Durchfahrt durch den Tunnel
brauchen wir dank des
übergroßen Schiffs
eine extra Karte zur Durchfahrt und erfahren schon am Parkeingang, dass
wir uns keine Hoffnung auf einen normalen Platz auf dem NP Campground zu
machen brauchen. Auch im Tal ist gefühlt die Hölle los aber
wir haben Glück
und ergattern für sage und
schreibe 50$ die Nacht einen nicht wirklich hübschen
Stellplatz auf dem Zion RV Park. Immerhin haben wir Strom und können bei Außentemperaturen
von
über 43 Grad die Klimaanlage laufen
lassen. Bei unserem kurzen Abstecher zum Sol Foods Supermarkt brannte die
Sonne nur so auf der Haut und wir waren froh, das Mittagessen im RV
klimatisiert zubereiten zu können.
Zur Abkühlung super geeignet ist auch ein
Bad im Fluss, den man vom Campground aus gleich vor der Türe hat. Die
Idee haben an dem Tag aber sehr viele und so planschen wir mit Flo der
kleinen Wasserratte lange im nicht wirklich kühlen Nass. Etwas geschafft nicken
wir noch einem anderen Pärchen
mit Baby zu, das es sich im Schatten bequem gemacht hat bevor wir Flo zum
Mittagsschlaf hinlegen. Am Nachmittag ist an Spielen draußen nicht zu
denken, selbst der Spielplatz ist unbrauchbar da die Spielgeräte so heiß
sind, dass man sich dran die Finger verbrennen kann. Daher beschließen
wir Flo in seinen Wagen zu packen und mit Sonnenschutz in Richtung
Parkeingang zu marschieren. Auf dem Weg dorthin treffen wir das Pärchen
vom Fluss, Daria, Michael und Julian sind ebenfalls Deutsche und in
Elternzeit im Urlaub unterwegs. Der kleine Julia ist so alt wie Flo und
die beiden beäugen
sich interessiert. Wir unterhalten uns
über unsere
Reiserouten, spazieren nebenher in den Park und verabschieden uns da wir
den Campground auf Plätze
für morgen ausspähen wollen und
die anderen noch zum Temple of Sinawava fahren wollen. Nach einer kurzen
Runde
über den Campground laufen wir noch einen
Teil des Pa’arus Trails
mit schöner
Aussicht auf die umliegenden Felsen. Auf dem Rückweg beschließen
wir spontan zum Abendessen einen kurzen Stopp auf der Terrasse des Brew
Pub einzulegen. Flo beschäftigt sich mit
rumkrabbeln, Holzgitarrendeko zu betatschen und alle um uns herum zu
unterhalten. Die Pommes von Micha sind interessanter als der Abendbrei später auf dem
Campground und wir sind heilfroh
über die Klimaanlage. Denn selbst
nachts kühlt
es nicht wirklich ab.
26.6. Micha ist früh aufgestanden und zum Campground gejoggt um uns einen Platz dort zu sichern. Ich frühstücke unterdessen gemütlich mit Flo bis wir schnell zusammenpacken und unseren neuen Platz beziehen. Der ist ein echtes Spielparadies für Flo, mit eigenem kleinen Bachlauf, einem Aprikosenbaum und umherstreifenden Deers. Zudem ist das Visitor Center gleich um die Ecke und wir können gleich vom Platz aus den Füllgrad der Shuttle Busse erkennen. Es ist unsäglich voll, die Schlangen so lang wie ich es im Zion noch nie gesehen habe. Da wir keine Lust auf Stress und Gedränge haben, lassen wir es gemütlich angehen und fahren mit dem Kinderwagen und dem Shuttle Bus nach Springdale rein. Die Shuttle Busse sind nämlich gähnend leer und so schlendern wir gemütlich durch die Läden. Zurück im Park ist der gröbste Ansturm des Vormittags vorbei, die Warteschlange ist keine richtige mehr. Daher fahren wir nach einem matschigen Mittagessen für Flo mit dem Shuttle Bus und Kraxe auf zum Temple of Sinawava. Auf dem Weg dahin hält sich unser Zwerg sehr gut, auch wenn er so lange sitzen eigentlich gar nicht mag. Es gibt einfach genug zu sehen, da wir ganz vorne im Bus sitzen umso mehr. Wir wollen einfach ein bisschen in die Narrows laufen, denn dort ist Schatten und man hat die Füße so gut wie die ganze Zeit im Wasser, was bei den Temperaturen natürlich ideal ist. Doch welches Disneyland uns an der letzten Station des Shuttle Busses erwartet ist ein echter Schock. Jeder, absolut jeder muss wohl mal seinen Fuß in die Narrow gesetzt haben. Wirklich jeder Depp rennt da hinter in den Fluss und meine Laune ist auf dem Tiefpunkt, denn so einen Trubel brauch ich ganz ehrlich nicht im Urlaub. Wir laufen daher weiter und weiter und nach gut 45 Minuten ist endlich mal ein kleines bisschen weniger los im Fluss, so dass man keinen umrennt beim Laufen. Flo sitzt in der Kraxe und ist schnell eingeschlafen.
Nach guten 80 Minuten erreichen wir den Zufluss des Orderville Canyon, ab
hier darf man ohne Permit offiziell nicht mehr weiter und uns reicht es
eigentlich auch. Wir schauen uns kurz den Orderville an, irgendwann sind
wir wieder da und machen entweder den Through Hike nochmal oder den
Orderville…je
nachdem wonach Flo dann ist. Bis dahin bleiben uns herrliche Fotomotive
und die Ruhe dort oben im Gedächtnis. Kurz
bevor uns die Massen wieder entgegenströmen, bekommt
Flo in superschöner
Kulisse auf einer Sandbank ein Fläschchen und
kann krabbelnd den Canyon für sich erobern. Nachdem er sich
ausgiebig ausgetobt hat geht es wieder zurück in die
Kraxe und wir gehen zurück
zu den Menschenmassen, die noch immer aus den Shuttle Bussen quellen. Die
Fahrt zurück ist ganz ok, Flo unterhält den ganzen
Bus und wird auch von vielen Mitfahrern gut bespaßt, so dass er
bei Laune bleibt. Zurück
auf dem Campground ist keinem von uns nach viel Essen, es ist einfach
unendlich heiß und kühlt auch in
der Nacht nicht ab. National Park Campgrounds sind zwar landschaftlich schöner,
aber so ein Stromanschluss hat schon auch Vorteile. Wir haben eine
schwitzige, unruhige Nacht. 27.6. An viel Schlaf war in der Nacht nicht wirklich zu denken, wir waren viel zu sehr mit Schwitzen beschäftigt. Entsprechend gemütlich lassen wir es den Tag über angehen, auch weil es mir nicht wirklich gut geht und ich Kreislaufprobleme habe. Zur Abkühlung verbringen wir viel Zeit am Fluss, Flo dreht total auf und kann nicht genug bekommen von seiner neuen Lieblingssportart Wasserkrabbeln. Wenn er dabei noch begeisterte Zuschauer hat, ist es umso besser. An festes Essen ist bei ihm nicht mehr zu denken, je heißer es ist desto mehr Milch will er haben. Zum Glück haben wir genug Pulver dabei, denn er vertilgt ganz schöne Mengen. Unser Mittagessen holen wir im Soleil Café bevor wir alle versuchen ein wenig Schlaf über den Mittag nachzuholen. Das gelingt uns ganz gut und wir haben ein wenig Energie für einen kurzen Hike zum Watchman, den Flo zum Großteil verschläft.
Zurück am Platz
spielen wir am Waserlauf, schauen Deers und lassen Flo dann zum Abendessen
im Brew Pub dort im Gras krabbeln. Nach viel Essen ist uns allen auch
abends nicht und kaum liege ich neben den kleinen schlafenden Flo im Bett
wird mir noch heißer.
Der kleine Mann hat 39 Grad Fieber und unser Glühwürmchen ist
trotz Wadenwickeln nur ein unruhiger Schläfer. Meine
Apotheke gibt nur geschmolzene Fieberzäpfchen her,
den Fiebersaft spuckt er angewidert aus und selbst nach einer Stunde im Kühlschrank sind
die Zöpfchen
so weich wie Butter. Also weitermachen mit dem Hausmittel Wadenwickel, die
scheinen ihm auf jeden Fall gut zu tun. 28.6. Am Morgen ist Flo eigentlich ist ganz gut
drauf scheint aber Zahnschmerzen zu haben, denn er hat meistens seine
Finger oder gleich die ganze Faust in seinem Mund. Immer wenn wir anfangen
uns um den kleinen Kerl echte Sorgen zu machen ist er wieder nicht zu
bremsen und hat auch kein Fieber mehr. Da wir weiterfahren müssen, heißt
es erst einmal packen und den Deers auf dem Platz auf Wiedersehen sagen,
bevor wir einen schnellen Frühstücksstopp im
Café
Soleil einlegen. Auf der Fahrt ins Valley of Fire schläft
Flo sehr viel, trinkt aber seine Fläschchen und
scheint zwar insgesamt angeschlagen aber dafür wirklich gut
gelaunt zu sein. Sein Fieber schwankt, ist mit den Wadenwickeln gut in den
Griff zu kriegen und da wir im Valley of Fire auf dem Campground vollen
Stromanschluss und keine Nachbarn haben, können wir die
Klimaanlage komplett durchlaufen lassen. Im Auto spielt unser Captain
vorne im Cockpit als wäre
nichts gewesen, will nur ein bisschen was essen und schläft
dann gemeinsam mit mir hinten im großen Bett. In
der Nacht muss er ganz viel kuscheln, zweimal trinken und braucht wieder
mal Wadenwickel um richtig schlafen zu können. Unsere Zöpfchen
sind zwar inzwischen in der Gefriertruhe hart geworden, aber es ist ein
Unding ihm die zu verpassen und auch der Fiebersaft wird einfach nur
angewidert ausgespuckt.
29.6. Nach der eher unruhigen Nacht wachen wir
kurz vor acht auf, was bei Flo erst einmal mit viel Geheul verbunden ist.
Immerhin lässt
er mich mal kurz in seinen Mund schauen und da blitzen mich schon wieder 2
neue weiße Punkte an. Damit sind wir
inzwischen bei 5 Zähnen
angekommen und ich schiebe sein Fieber und seine miese Laune der
vorhergehenden Tage auf das Zahnen. Bislang war ja jeder einzelne Zahn
genau mit denselben Begleiterscheinungen durchgebrochen und wir wussten,
ein zwei Tage durchhalten und sobald das gute Stück richtig
rausschaut hat der Spuk ein Ende. Nur dass das Fieber immer wieder auf die
39 Grad hochgeht macht mir ein wenig Sorgen, so dass ich schlussendlich
den Fiebersaft kurzerhand in seinen Frühstücksjoghurt
mische und siehe da, er isst ihn. Der wirkt auch bei unserer Fahrt vom
Visitor Center
über die Rainbow Vista, Flo wirkt
ruhiger, trinkt sein Milchfläschchen und schläft danach erst
einmal wieder ein. Das Fieber ist erst einmal weg, so dass er bei den
hohen Außentemperaturen
nicht auch noch von innen glüht.
Immerhin sind wir für den Fall der
Fälle
in Las Vegas, obwohl wir nicht zum Arzt rennen denn zwischendrin ist Flo
wie immer und gibt Gas als gäbe es kein
Morgen. Als müsste
er dann in kurzer Zeit alles Spielen nachholen, das er am Tag verpassthat.
In Las Vegas kaufen wir im Whole Foods Market mal wieder frisches Gemüse
und Co. ein, so dass wir frisch kochen können auch wenn
wir die Nacht im Signature by MGM verbringen. Dort haben wir vorab ein
Zimmer mit Küche
gebucht, denn das ist mit Zwerg immer noch die beste Alternative. Bevor
wir dort aber einchecken, müssen wir noch
bei Rei den Kinderwagen tauschen. Das geht ohne Probleme, der neue
Kinderwagen ist da, kriegt noch ein bisschen Luft in die Reifen und ich
schaue mir währenddessen
die mit Jens Voigt Sprüchen
tapezierte Werkstattwand an. Flo schläft währenddessen im
Auto und ist auch noch im Tiefschlaf, als wir ins Hotel einchecken wollen.
Nach seinem fast 5 stündigen
Mittagsschlaf und mit ein wenig Gemüse im Magen
scheint unser Zwerg wie ausgewechselt, krabbelt im Hotelzimmer in jeden
Winkel und will gleich mal ein großes Fläschchen haben.
Damit wir ein bisschen frische Luft abbekommen, schieben wir Flo dann erst
einmal ein kurzes Stück
über den Strip. Er ist total
begeistert, zeigt
überallhin und ruft
„da“ und zieht
sich gleich nochmal ein Fläschchen
rein während sein Papa einen Burger bei
Shake Shack isst. Die Springbrunnenshow am Bellagio schaut er sich mit
offenem Mund an und ist ganz enttäuscht, als das Wasser nicht mehr in
die Höhe
schießt.
Zurück im Hotel
krabbelt Flo noch einige Kilometer, ist nicht ins Bett zu bekommen und hat
nicht mal mehr Temperatur. 30.6. Die Nacht ist ein wenig unruhig, Flo macht
einen auf Kuschelmosnter und quiekt immer wieder. Immerhin scheint das
Fieber wirklich Vergangenheit zu sein und wir können bis kurz
vor acht schlafen. Wir
überlegen hin und her, ob wir weiterfahren
wollen oder lieber zur Sicherheit noch eine Nacht in Vegas bleiben. Klar
scheint es ihm besser zu gehen aber die nächsten
zwei bis drei Tage sind wir eher im Niemandsland. Also verlängern
wir nochmal unser Zimmer und lassen den munteren Kerl erst mal nach
Herzenslust spielen und krabbeln. Echten Appetit scheint er nicht so
haben, bis auf seine Milchfläschchen kann er Essen grade gar
nichts abgewinnen. Da er auch nicht wirklich einen Mittagsschlaf machen
will, brechen wir gegen ein Uhr ins Outlet auf und schieben ihn im
Kinderwagen durch die Gegend. Es ist ziemlich heiß draußen und selbst
wenn wir uns im Schatten halten ist es nicht wirklich angenehm. Flo macht
nur zweimal kurz die Augen zu und ist sehr mit Gucken beschäftigt. Zurück
im Hotel fallen uns kleine rote Punkte in seinem Gesicht auf, die auch
schon am Bauch sichtbar sind. Das Fieber ist weg, die Punkte sind da und
das Kind im Hotelzimmer nicht zu bremsen. Unsere Vermutung, dass er
Dreitagefieber hat ist damit bestätigt worden. Vermutlich hatte die
Kleine in Moab genau dasselbe und hat nicht nur gezahnt, das würde auch mit
der Inkubationszeit zusammenpassen. Zudem sind inzwischen die Zähne auch
wieder sehr am Schieben, so dass Flo zwar seine Milch will aber einfach
nichts kaufen mag. Dass es ihm wieder gut geht merken wir dann abends auch
sehr schnell an einem Wutanfall, denn ein Glas ist in der Küche
runtergefallen, Flo darf nicht hin will aber. Die Folge ist ein Wutanfall,
der für die letzten
Tage gleich mitgilt und in einer wilden Spuckerei endet. Als er dann auch
noch mit mir unter die Dusche soll will er einfach gar nicht mehr und brüllt nur noch
weiter. Daher gibt es für
uns kein Abendessen und wir schlafen allesamt lieber früh.
1.7. Flo kuschelt nachts wieder ganz dolle und
beschwert sich erst mal
über den Vorabend, weil er ja nicht
an das kaputte Glas durfte. Nach zwei Fläschchen sind
wir allesamt gegen sieben Uhr wach. Flo hat kein Fieber, ist nachdem er
richtig wach ist sehr gut drauf und versteckt
überall seine
Holzklötzchen.
Micha versucht wegen seiner nicht richtig funktionierenden Kreditkarte mit
der Bank in Deutschland zu telefonieren und nachdem alles zusammengepackt
ist, checken wir gegen halb zehn aus dem Hotel aus. Flo ist inzwischen
deutlich
übersäht
mit den roten Punkten, die ihn aber
überhaupt nicht
zu stören
scheinen. Im Whole Foods Market muss er mit mir Kartoffeln und anderes Gemüse
gucken und winkt den anderen Kindern zu, wir kaufen für
die nächsten Tage ein und verstauen alles
im Schiff. Auf dem Parkplatz fällt uns dann auf, dass wir Flos
Wasserflasche im Hotelzimmer vergessen haben. Nochmal zurückfahren und
holen wollen wir aber auch nicht. Wir haben ja genug Back Up mit dabei.
Die Strecke für
heute ist lang, da wir einen Tag verloren haben wollen wir mal schauen wie
weit wir heute kommen. Schon auf der Straßenkarte führt
der Highway eigentlich durchs Nichts und wir sind auf die Strecke
gespannt. Bisher konnten wir ja immer den direkteren Weg durchs Death
Valley in Richtung Yosemite nehmen, das geht mit dem RV dieses Mal eben
nicht weil die Strecke verboten ist. So gurken wir auf dem Highway 95
vorbei an Air Force Basen durch ziemlich eintönige
Landschaft. Auf halber Strecke machen wir mit dem schlafenden Flo einen
Stopp in Beatty am Public Laundromat. Der Parkplatz ist super, denn wir können mit Flo
zu Mittag essen und nebenher noch eine Tonne Wäsche waschen.
Die lokale Motelbetreiberin hatte wohl genau dieselbe Idee und so sind
eigentlich fast alle Waschmaschinen und Trockner mit Bettwäsche belegt.
Flo guckt sich alles genau an, findet den Trockner interessanter als jeden
Fernseher und hat zwar wenig Appetit ist aber sonst wieder putzmunter. Vom
Fieber der letzten Tage scheint er aber immer noch ziemlich ko zu sein und
so schläft
er kurz nach dem Mittagessen schon wieder in seinem Sitz ein. Für
uns das Zeichen, dass wir unsere Fahrt durchs Nichts doch fortsetzen und
die sonst für zwei Tage vorgesehene Strecke halt
in einem runterfahren.
Über Deep Springs biegen wir dann mit
Aussicht auf die Sierra Nevada auf die Straße
zum Schulmann Grove ab. Es ist so gut wie nichts los, es gibt endlich mal
wieder Bäume und die Temperaturen sind sehr
angenehm. Nachdem wir die letzten Tage und fast schon Wochen nur
Temperaturen
über 40 Grad hatten eine angenehme
Abwechslung.
Auf dem Grandview Campground richten wir
uns gemütlich
ein, es gibt keine Ameisen aber genug Steine und
Äste um Flo zu
begeistern. Der befühlt
die Rinde vom Baum, dreht jeden Stein um und sortiert ihn dann anschließend
in seine Becher ein. Der Abend ist endlich mal wieder entspannt und auch
wenn Flo immer noch festes Essen verschmäht, können wir alle
in Ruhe ins Bett gehen. In der Nacht holt er das fehlende Essen einfach
mit viel Milch nach. 2.7. Wir schlafen auch alle mehr oder weniger gut bis fast acht durch, irgendwann in der Nacht hat sich der kleine Mann zu uns ins Bett geschlichen. Er ist ganz gut drauf morgens und beim Frühstück isst er endlich mal wieder mit. Ob das an den leckeren Himbeeren oder der schönen Aussicht liegt wissen wir leider nicht. Der Platz an sich scheint ihm sichtlich zu gefallen, überall was zu erforschen und dazu dann noch nette Platznachbarn mit Hund. Die geben uns dann auch den Tipp, doch einen kleinen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt am anderen Ende des Campgrounds zu machen. Gesagt getan, Flo kommt im Tragetuch auf meinen Rücken und wir laufen entlang der Campgroundstraße einen kurzen Stich nach oben. Dort liegt der beste Stellplatz des ganzen Campgrounds, die leider schon belegt ist. Von oben hat man einen herrlichen Blick auf die Gebirgskette der High Sierra mit dem Mount Whitney. Von hier aus immer noch schwer zu glauben, dass wir beim letzten USA Besuch da oben waren! Flo macht zum ersten Mal im Tragetuch auf meinem Rücken ein kurzes Nickerchen und lässt sich entspannt zurück zum Auto schaukeln. Eine kurze Fahrt führt vom Campground zum Schulmann Grove, von wo aus der Methusaleh Trail startet. Hier oben in der Höhe wachsen die sogenannten Bristlecone Pines und wie es sich auf einem Methusaleh Trail gehört natürlich die ganz alten davon. Der Weg führt in leichtem auf und ab durch die Landschaft und ist mit Informationstafeln versehen. Der Hike ist vier Meilen lang und wir sind nach anderthalb Stunde schon wieder da, Flo gefielen anfangs wohl am besten die vielen Bäume, er hatte einen echten Laberanfall. Der verstummte schnell und er schaukelte schlafend in der Kraxe durch die Gegend.
Pünktlich vor
den ersten Regentropfen erreichen wir trocken das Auto und machen erst
einmal Mittagessen. Dazu brauchen wir genauso lange, wie die Regenwolken
brauchen wieder weiterzuziehen
– sehr gutes Timing. Wieder draußen aus dem
Auto lernen wir eine
ältere Dame kennen. Im Gespräch stellt sich
raus, dass sie hier freiwillig als Parkrangerin arbeitet, ihr Sohn ist der
Chefranger im Park und sie war mal Lehrerin. Flo scheint sie auf Anhieb zu
mögen,
einerseits liegt das sicherlich an ihren lieben Art und auch daran, dass
sie viel Quatsch mit ihm macht. Von ihr bekommen wir noch einige
Wander-/Campingtipps für das Gebiet
um Bishop, wo sie aufgewachsen ist.
Über Big Pine
fahren wir nach Bishop, wo wir nur schnell unser Propan auffüllen und mit
einem dösenden
Flo in Richtung Tom’s Place
fahren. Dort soll es nicht nur unendlich viele Campgrounds sondern auch
viele schöne
Wanderwege geben. Der Geheimtipp ist aber kein echter, denn auch wenn es
rechts und links der Straße von
Campgrounds nur so wimmelt, ist nur noch auf dem East Fork Campground ein
Platz zu finden. Der Platz ist riesig, vollgestopft und wir erahnen was
uns die nächsten
Tage bis zum 4. Juli erwarten wird, nämlich Gewusel
ohne Ende. Den Platz findet Flo hervorragend, wir
haben wieder viele Steine und
Äste, dazu noch Nachbarskinder die
Ball spielen. Die unterhalten ihn so hervorragend, dass er zum ersten Mal
seit gefühlten
Ewigkeiten mal wieder seinen Abendbrei verputzt und sogar noch Nudeln bei
uns mitisst. Abends wird es in der Höhe schnell
recht kühl,
sobald die letzten Sonnenstrahlen verschwunden sind. Flo schläft
ohne Murren schnell ein und wir scheinen sein Dreitagefieber und das
Zahnen wohl erst mal
überstanden zu
haben. 3.7. Flo schläft in dieser
Nacht wieder gut, trinkt zweimal und wacht nicht mal vom aufs Autodach
prasselnden Regen auf. Als ich um viertel nach acht auf die Uhr schaue,
wundere ich mich schon ob er doch noch zum Langschläfer mutieren könnte
oder einfach noch ein wenig Schlaf nachzuholen hat. Es ist kühl
am morgen und da alles auf dem Platz klatschnass geworden ist in der
Nacht, frühstücken
wir heute mal im Auto. Am Himmel treiben sich nur noch ein paar
Schleierwolken rum und wir beschließen mal die
Lage Richtung Moskito Flat zu checken. Von dort aus starten ein paar
interessante Hikes, doch leider können
wir uns die alle abschminken, denn an der Straße herrscht das
reinste Parkchaos. Wir schaffen es nicht mal bis ganz nach hinten, da wir
mit unserem Schiff ja auch noch umdrehen müssen und
setzen die Gegend mal auf unsere To Do Liste für einen der nächsten
Trips. Während Flo wieder wegdöst fahren wir
nach Mammoth, wo uns das reinste Gewusel erwartet. Mit dem inzwischen
wieder wachen Flo versuchen wir im Visitor Center zu erfahren, welche
Campgrounds denn eventuell noch Plätze
frei haben. Flo faszinierten die vielen Tiere im Display und er würde
am liebsten alle Plüschtiere im
Laden mitnehmen. Der Infomitarbeiter verweist uns an den Campground am
Sherwood Creek, der eventuell noch freie Plätze haben könnte.
Also fahren wir quer durch die Stadt auf einer Hoppelpiste dorthin, nur um
festzustellen dass alles auch hier schon ausgebucht ist. Immerhin haben
wir soviel Handyempfang, dass ich online nach privaten RV Parks suchen
kann und sogar fündig werde. Das High Sierra Camp hat
noch freie Plätze,
von denen ich einen dann gleich mal für uns
reserviere. Daher haben wir Zeit auf dem Sherwood Creek Picknick Area mit
Flo gemütlich das
Mittagessen zu genießen.
Es rennen Squirrel rum, es gibt riesige Tannenzapfen und leider dank
einiger Idioten auch zu viele Glasscherben auf dem Boden um Flo richtig
frei rumkrabbeln zu lassen. Da wir ja einen Platz sicher haben, können
wir uns auch mal ansehen was so in Mammoth los ist.
Überall sieht man schon die Deko für die Parade,
Klappstühle
sind angekettet und Plätze mit
Zetteln reserviert. Mit dem Kinderwagen laufen wir durch das bunte Treiben
in dem kleinen Kaff und kaufen am Schluss erst mal im Supermarkt Vorräte ein, bevor
wir zum High Sierra Camp fahren. Das Office ist mitten auf dem Platz und
unser Platz eigentlich direkt vorne an der Einfahrt. Damit sind wir zum Glück nicht
mitten im Trubel und nicht mitten im finsteren Wald. Der Waldboden ist schön weich, es
gibt wenig Ameisen und Flo kann sich austoben. Es gibt für unsere
Campground Else Kling auch immer was zu sehen, sobald irgendjemand vorbeiläuft steht Flo
da und muss sich alles genau ansehen. Gegen sechs Uhr joggen wir eine
anstrengende Runde zu den Upper Twin Lakes und drehen dort an der
Bootsrampe wieder um. Runter laufen wir dann fast wie von alleine, duschen
erst mal nacheinander und machen Abendessen für
Flo. Seine Zähne sind
allesamt durch und man kann die 5 Neuen beim Essen bewundern.
Nach einem gemütlichen
Abendessen genießen
wir noch einen ruhigen aber ziemlich kühlen Abend mit
Musikbeschallung unserer mexikanischen Platznachbarn. 4.7. Unser Kleiner will auf einmal wieder nachts
kuscheln ohne Ende, schläft dafür bis nach
acht und isst auf einmal am liebsten alles selbst. Zum Frühstück verputzt er
mit Begeisterung Erdbeeren, Himbeeren, Pflaumen und Brot wobei er parallel
die Vögel
auf dem Platz beobachten muss. Wir räumen grob auf,
spielen mit Flo und schauen den Leuten zu, die zur Parade fahren. Auch ein
dekorierter Wagen des Camps wird wohl mitfahren und sorgt bei der Ausfahrt
erst mal bei Flo für
große Augen. Wir gehen nicht zur Parade,
das ist uns zu viel Gewusel. Statt dessen machen wir einen Spaziergang ins
Village und setzen uns in der Brewery auf ein Bier hin. Da Flo keine
Anstalten macht zu schlafen, beschließen wir spontan doch noch einen Hike
zu machen. Daher geht es mir dem Schiff hoch zum Lake George, wo wir
entgegen aller Erwartungen sogar einen Parkplatz am Trailhead ergattern.
Da Flo sich entschieden hat doch ein kurzes Nickerchen zu machen, bereit
ich inzwischen das Mittagessen zu und nachdem Flo das im Hochstuhl vor dem
Auto allen Leuten zuwinkend verputzt hat geht es mit der Kraxe auf in
Richtung Crystal Lake und Mammoth Crest. Es ist viel los auf dem Weg bis
wir an die Kreuzung zum Crystal Lake kommen. Dort entscheiden wir uns für den weiteren
Aufstieg auch wenn es am Himmel inzwischen dunkle Wolken gibt und es in
der Ferne donnert. Wir steigen noch ein gutes Stück bis auf
einen Kamm, von dem aus wir die Aussicht
über die
Umgebung von Mammoth genießen.
Hier oben auf dem Lavagestein stehend lassen wir uns von einem Pärchen
aus LA fotografieren, mit dem wir kurz ins Gespräch kommen. Die
lassen wir oben auf der zugigen Höhe zurück und machen
uns aufgrund des nicht wirklich besser werdenden Wetters auf den Rückweg nach
unten.
Flo schläft inzwischen
schon wieder eine kleine Weile und wacht auch erst wieder auf, als wir
fast wieder am Auto sind. Es ist kein Tropfen vom Himmel gefallen und der
Himmel ist inzwischen schon wieder fast durchgehend blau. Wir waren gute
2,5 Stunden unterwegs und fahren erst einmal zurück auf den Platz zum Spielen und
Toben. Zum Ausklang des Abends genießen wir dann
draußen
unser Abendessen in der Brewery bei der so viel los ist, dass auch Flo gut
unterhalten ist. Zurück am Platz
isst er noch seinen Brei, findet Duschen total doof und schläft in wenigen
Minuten ein. Wie am Vortag wabert mexikanische Musik von unseren
Platznachbarn zu uns herüber
und lullt und langsam aber sicher in den Schlaf. 5.7. Der folgende Morgen ist herrlich, durch die Bäume scheint die Sonne und wir machen alles gemütlich klar für die Weiterfahrt. Unser kleiner Langschläfer hat sich bis um acht nicht mal gerührt und ist schwer damit beschäftigt auf dem Platz die letzten Steine zu sortieren und im Auto nach dem Rechten zu sehen. Nach einer kurzer Einkaufsrunde mit Stops bei Schats Bakery (die Schats sind um Bishop überall) und im Supermarkt fahren wir in Richtung Yosemite Nationall Park. Vorbei geht es am Mono Lake und dann quälen wir uns schon nach einem kurzen, aber überteuerten Dump Stop den Tioga Pass nach oben. Der Verkehr hält sich in Grenzen und wir hoffen auf ein hübsches Plätzchen am Saddlebag Lake. Die Strecke dahin ist nicht asphaltiert aber langsam befahrbar, so dass wir schnell am See sind. Hier oben ist es im Vergleich zum Park selbst immer ruhig und die Landschaft ist wirklich gigantisch schön. Zudem haben wir auf dem Campground quasi freie Platzwahl und suchen uns einen Stellplatz mit schöner Aussicht und viel Spielmöglichkeiten für Flo. Während Flo und ich Mittagessen kochen geht Micha zum Laden um nach dem Wassertaxi zu fragen. Als er zurück kommt wird es kurz hektisch, denn das letzte Taxi fährt in einer halben Stunde, Flo hat noch nicht gegessen und wir nichts gepackt. Also wirbeln wir durch die Gegend, rennen halb zum Bootsanleger und schaffen es pünktlich aufs Boot. Die kurze zehnminütige Fahrt geht mit Small Talk schnell vorbei und bepackt mit einer kleinen Karte stampfen wir los auf den Twenty Lakes Look Hike. Den Weg laufen wir entgegen der normalen Richtung, das heißt wir halten uns vom Bootsanleger rechts und nicht links. Der Weg ist steinig und recht schmal, windet sich vorbei an diversen Seen und wir mache bei sehr wechselhaftem Wetter eigentlich ganz gute Strecke.
Man kann hier
sicherlich sehr schön
auf eine Tour mit
Übernachten
machen, immer wieder kommen wir an nahezu perfekten Campingstellen vorbei.
Unser Loop Hike ist dann im hinteren Bereich schwieriger auszumachen, man
sieht wo der Weg eher weniger genutzt wird. Auf dem Rückweg wird der
Weg immer breiter und die Sonne kommt sogar nochmal raus. Flo schaukelt
schlafend auf Papas Rücken
und er wacht erst auf als wir uns mit dem letzten Taxi wieder auf den Rückweg
machen. Die fünf Meilen des
Loop Hikes haben wir in 2h gemeistert, Flo muss auf dem Boot nach der
Anstrengung getragen zu werden erst mal ein Fläschchen Milch
trinken. Zurück
auf dem Campground jagen wir kleine Squirrel, lauschen dem Hundegebell auf
dem Platz und ziehen uns immer wärmen an. Denn
hier oben auf knapp 3000 Metern
über dem Meeresspiegel wird es sehr
schnell ziemlich kalt abends. Flo und ich frieren und spielen lieber im
Auto weiter, bevor wir ins Bett gehen. Die Nacht ist wirklich sehr kalt
und sternenklar. 6.7. Nach zwei Fläschchen
in der Nacht schläft
unser kleiner Kerl bis fast um neun Uhr, das gab es so noch nie. Während
er noch
gemütlich
im Bett vor sich hinschläft machen wir
schon einmal das Frühstück
und werden sogar von den ersten Platzjägern
angesprochen, ob wir heute weiterfahren. Die müssen sich aber
noch ein wenig gedulden, denn wir lassen es gemütlich angehen
und frühstücken
erst einmal, packen zusammen und fahren danach dann in Richtung
Parkeingang. Noch bevor wir den erreichen stehen wir im Stau, immerhin
kommen wir aus dem nach einer halben Stunde Warterei raus, weil man Leute
mit Annual Pass durchlotst. Angesichts der rollenden Autokolonne fragen
wir uns, ob wir eine Chance auf einen Campingplatz haben werden. Um nicht
noch mehr Zeit zu verlieren und sicher unterzukommen entscheiden wir uns
es auf dem großen
Toulumne Meadows Campground zu versuchen und haben Glück.
Wir haben einen Platz im Loop B, keine Schönheit aber
besser als es auf gut Glück
weiter unten an der Straße zu versuchen
und eventuell keinen Platz mehr zu bekommen.
Während des Mittagessens beobachten wir das Wetter, auf der einen Seite sieht es dunkel aus während auf der anderen Seite die Sonne scheint. Wir setzen weiterhin auf unser Wetterglück und machen uns auf zum Elisabeth Lake. Vorbei an unseren letzten Stellplatz geht es im Wald immer stetig den Berg hinauf. Flo schläft wenn es hochkommt grade mal 45 Minuten in der Kraxe und muss sonst nur gucken. Oben am See angekommen erwarten uns grüne Wiesen, kleine Wasserläufe und eine herrliche Landschaft, getrübt wird unsere Freude nur von den dichter werdenden grauen Wolken aus denen auch einige Tropfen fallen. Daher machen wir uns nach nur 20 minütigem Päuschen wieder auf den Weg zurück ins Tal. Flo hat keine gute Laune mehr, er sabbert wie ein Wasserfall und hat rote Backen…die Zähne sind noch nicht ganz da und machen ihm ab und an wieder zu schaffen. Immerhin bleiben wir trotz aller Erwartungen trocken und sind nach nicht mal 2h wieder zurück am Auto.
Meinem Rücken
reicht das völlig, denn die
Kraxe samt Kind ist mir für längere Touren
zu schwer. Zu allem
Überfluss fängt es grad an wie aus Kübeln zu schütten
als wir grade in Richtung Supermarkt laufen. Zum Glück
haben wir das Regencover für die Trage
dabei und es regnet nur kurz. Da Micha noch nicht genug Bewegung hatte,
will er gleich noch nachmittags auf den Lembert Dome. Flo und ich bleiben
währenddessen
auf dem Platz und spielen im Auto. Nach grade einmal anderthalb Stunden
ist Micha aber schon wieder da und
während es immer
wieder tröpfelt
spielen wir weiter. Flo ist abends einfach nur saumüde,
will nicht viel essen und schläft nach fünf
Minuten wie ein Stein. Wir sitzen auch nicht mehr lange draußen,
weil es wieder anfängt zu regnen
und wir sind an dem Tag einfach nur sehr froh
über unser großes
Schiff. 7.7. Der neue Tag startet mit Wolken und Sonne, weil es immer noch ziemlich feucht ist und im Wald nichts trocknet frühstücken wir im Auto. Flo der große Schläfer hat es heute Nacht wieder geschafft bis um fünf durchzuschlafen wie ein Stein und während wir alles zusammenpacken wuselt er uns zwischen den Beinen herum. Raus aus dem Wald genießen wir die schöne Aussicht mit viel Sonnenschein und nehmen uns wieder einmal vor, hier mehr Zeit zu verbringen.
Vielleicht eine Tour zu Couds Rest mit Schlenker ins
Yosemite Valley und danach mit dem Shuttle Bus zurück? Mal sehen
was die nächsten
Jahre bringen. Die Fahrt bis ins Tal zieht sich wie Kaugummi, der Verkehr
ist dicht und es gibt einige Baustellen. Nach
über anderthalb
Stunden sind wir im Tal und erhaschen einen Blick auf den Half Dome. Wir
wollen nur einen entspannten Stopp einlegen, damit Flo genug Auslauf hat
und wir in Ruhe Mittagessen machen können. Daher entschließen wir uns für
den Sentinel Beach mit schönem Sandstrand
für
Flo und einem klaren Bach gleich daneben. Dazu noch Enten, Squirrel und Vögel
machen das Kinderpaket komplett. Unten im Tal ist es inzwischen richtig
schön
warm und so kann Flo nach Herzenslust planschen wie er will. Um ihn
umzuziehen und das Mittagessen zu machen gehen wir wieder zurück
zum Auto und beobachten beim Essen die frechen Squirrel, die
überall herumrennen wie die Wahnsinnigen.
Da Flo unbedingt wieder zum Strand will räumen
wir schnell auf und gehen schnell wieder ans Wasser. Dieses Mal ist Flo
nicht mehr zu bremsen, krabbelt selbst ins Wasser und ist am Schluss genau
wie wir triefend nass. Nach der vielen Toberei fällt uns der
Abschied vom Valley etwas schwer, aber es ist viel zu viel los und wir
haben noch einiges an Strecke vor uns. Die Fahrerei zieht sich unendlich
hin, die Strecke windet sich durch Wald und kurz vor Mocassin in engen
Kurven nach unten. Flo schläft
fast die komplette Strecke bis kurz vor Manteca und kriegt dann mit, wie
wir auf dem Highway 120 durch viele Obstplantagen fahren. Die Fruchtstände
selbst sind aber leider meistens nicht der Renner, so dass wir schnell zum
Caswell Memorial State Park weiterfahren. Am Ende der Straße fahren wir
auf einmal in den State Park und sind gleich unter dicht bewachsenem Blätterdach. Die
30$ für
den Platz sind schon ziemlicher Wucher, aber scheinbar ist der Platz
manchmal trotz seiner immensen Größe ausgebucht.
Als wir dort ankommen ist fast nichts los und wir haben freie Platzwahl.
Wir fühlen
uns wie im Urwald auf unserem Platz Nummer 20 sehen wir aber immerhin den
Himmel und hören die Kühe
am anderen Flussufer. Es gibt wundersamerweise keine Moskitos dafür
aber ziemlich viele Ameisen. Das Abendessen läuft ziemlich
gut und am Strand des Flusses krabbelt sich Flo wieder müde, sammelt
Äste und will am liebsten wieder ins
Wasser tauchen. 8.7. Kaum sind wir wieder fast auf Meereshöhe,
wacht Flo gleich auch wieder früher
auf. Für mich gibt es immerhin eine heiße
Dusche, die man zusätzlich zum
Wucherpreis auch noch zahlen muss. Dafür gibt es zwar
heißes
Wasser aber auch jede Menge Dreck. Nachdem Flo den Vormittag wieder
spielen könnte
wird er schnell wieder müde, für uns das
Zeichen alles zusammenzupacken und loszufahren. Mit dem nach einer halben
Stunde eingeschlafenen Flo hinten drin fahren wir der Küste entgegen.
Der Himmel ist bewölkt
und wir fahren auf miesem Straßenbelag vorbei
an vielen, vielen Windrädern.
Der Verkehr wird mit jedem Kilometer dichter und wir stehen vor der San
Francisco Bay Bridge wochentags um elf lange im Stau. Entlang des
Embarcadero fahren wir bis zum Crissy Field zu Sports Basement. Dort
kriegt der hungrige kleine Kerl erst mal sein Mittagessen das er bis auf
den letzten Löffel
verputzt. Satt und zufrieden hilft er mir beim Socken einkaufen, klettert
auf die Sofas im Laden und kriegt kaum aus dem Laden raus schon wieder
Hunger. Im Nebel sehen wir die Golden Gate Bridge und schaffen es im
Trockenen grade so ein Foto zu machen, bevor es anfängt zu
nieseln. Zum Glück
hört es recht schnell wieder auf und
so können
wir von unserem Parkplatz am Yachthafen aus mit dem Kinderwagen zu
Fisherman’s
Wharf laufen. Micha holt sich bei In and Out Burger sein Mittagessen, während
Flo und ich hin und herschlendern und gefühlte
Ewigkeiten warten müssen.
Am Pier 39 tummeln sich leider nur wenige Seelöwen was aber
dankenswerteerweise auch dafür sorgt, dass es nicht ganz so
schlimm müffelt.
Mich beschafft sich bei Hot Licks wieder scharfe Soßen
und wir schlendern mit dem schlafenden jungen Mann im Wagen bis zum Ferry
Building, kaufen Brot und gehen wieder zurück. Flo wacht
erst am Pier 39 wieder auf und trinkt sein Fläschchen mit
Aussicht auf den Coit Tower. Mit dem Schiff geht es dann die wenigen
Kilometer bis zu unserem vorgebuchten Stellplatz auf dem Pacifica RV Park.
Unser Stellplatz hat Sea View, eine kleine Bank und sonst nichts. Den
stolzen
Übernachtnugspreis zahlt man natürlich so oder
so, aber günstig
übernachten ist im Großraum San
Francisco eh nicht möglich.
Es ist leider feucht und kalt, so dass wir die Aussicht auf das tosende
Meer vom Auto aus genießen. Wobei ich
nie sicher bin ob der Lärm
die
über uns hinwegdonnernden Flugzeuge
geschuldet ist oder dem aufgepeitschten Meer. Nach einem ausgiebigen
Abendessen gehen wir alle relativ spät ins Bett und sind gespannt auf die
nächsten
Tage auf dem Highway Nummer 1. 9.7. Am nächsten Morgen
sind wir eingehüllt
in grauen Küstennebel, aber es ist wenigstens
nicht wirklich kalt. Die Duschen auf dem Platz sind genauso sauber wie der
Laundromat, den ich am Morgen ausgiebig nutze. Im RV neben uns
übernachtet
eine Familie aus Quebec und Flo winkt ihnen beim Frühstück ausgiebig
und begeistert zu. Mit Flo im Tragetuch laufe ich die kurze Strecke zum
Supermarkt, während
Micha mit dem Auto rüberfährt. Wir
kaufen die gröbsten
Sachen für die nächsten Tagen
ein bevor wir mit dem wieder schlafenden Flo weiterfahren. Entlang des
Highways wachsen Tonnen von Erdbeeren und einer der ersten Stopps ist natürlich eine
Erdbeerfarm die superleckeres Obst verkauft. Nach dem Mittagessen machen wir im Ano
Nuevo State Park einen ausgiebigen Spaziergang zu den die Elephant Seals.
Die interessieren Flo lange nicht so sehr, wie die vielen Leute die die
Tiere beobachten. Faul liegen die männlichen
Kolosse hier am Strand und müffeln ziemlich
vor sich hin. Nach einer Hand voll Erdbeeren schläft Flo murrend
ein, während
wir vorbei an weiteren Erdbeerplantagen nach Santa Cruz fahren, im Whole
Foods Market dort nochmal Milch kaufen und anschließend zu unserem
vorreservierten Platz am Sunset Beach State Park ankommen. Der Platz
selbst ist nicht direkt am Strand, den erreicht man
über eine
steile Treppe aber in 5 Minuten. Flo krabbelt durch den Sand wie wild und
jagt die Möwen.
Im Sand gäbt er einen Ball aus und will den
eigentlich gar nicht mehr hergeben. Da es langsam dunkel wird und damit
auch etwas kühl,
machen wir uns
auf den Rückweg
zum Platz um dort das Abendessen zu
machen. Die Seeluft macht Flo wohl hungrig, denn
er verputzt wieder alles rrestlos. Der Sonnenuntergang versteckt sich
leider hinter grauen Wolken und wir gehen alle früh ins Bett. 10.7. Der Tag startet kühl
aber es zieht schnell auf und wird wärmer. Auf den
Erbeerfeldern, die direkt neben dem Campground liegen ist sehr viel los,
es wird gepflückt
was das Zeug hält. Unser Weg
führt
uns auf dem Highway Number 1 nach Pacific Grove wo wir an einem kleinen
Strand anhalten und mit Flo am Strand spielen. Der Abschnitt hat herrlich
weißen
Sand, kristallklares Wasser und fürs Mittagessen
auch noch eine hübsche
Parkbank. Nach dem Essen spielen wir weiter, genießen
die Sonne und hängen unsere Füße ins Wasser.
Der nächste
Stopp ist Carmel, was für mich heißt
Parkchaos, viel zu viele nichtssagende Souvenirshops und eigentlich nur
eine Hype. Wir rollen mit dem Kinderwagen durch die Straßen und finden
einen schönen
kleinen Park, in dem Flo rumkrabbeln kann und sein Fläschchen
genießt. Auf dem angeblich schönes Küstenabschnitt
der gesamten Strecke kommen wir an unzähligen
Aussichtspunkten vorbei. Das mysteriöse Big Sur raubt uns genauso wenig
den Atem wie der Julia Pfeiffer Burns State Park. Ja die Küste ist schön,
die Farben sind herrlich aber es gibt viele vielleicht schönere
Ecken in den USA.
Da wir auf dem Kirk Creek Campground keinen
Platz mehr ergattern können, versuchen wir unser Glück auf dem
sich in die Berge windenden abenteuerlichen Cabrilla Highway. Dort steht
schon in jeder Kurve ein Auto bzw. es steht ein Zelt, so dass wir ziemlich
weit fahren müssen
um einen geeigneten Platz für unser Schiff
zu finden. Auf unserem ersten Stellplatz bleiben wir keine fünf Minuten
stehen, da uns die hier ebenfalls zeltenden Leute vor einem
Klapperschlangenloch warnen. Einige Kurven weiter oben finden wir dann
unseren
Übernachtungsplatz
des Tages mit Meerblick. Die Aussicht ist gut und wir sind froh,
überhaupt noch einen Platz für die Nacht
gefunden zu haben. Da wir ja alles im Auto haben was wir brauchen stört und die
fehlende Infrastruktur eines Campingplatzes nicht.
11.7. Nach einer ruhigen Nacht wachen wir auf und sind überrascht, da es nicht mal Küstennebel an diesem Abschnitt des Highways zu geben scheint. Unten am Picknickplatz gibt es für uns alle Frühstück bevor wir weiterfahren und weiter feststellen, dass es uns an Begeisterung für den Highway Number 1 fehlt. Den obligatorischen Stopp am Piedras Blancas Point legen wir natürlich ein um uns die dort am Strand rumliegenden Elephant Seals anzusehen.
Hier
kommt man viel näher an die Tiere ran als im Ano
Nuevo State Part, dafür
ist aber auch um Längen mehr los.
Bei der Weiterfahrt kann man in den Hügeln links der
Straße
einen Blick auf das Hearst Castle erhaschen bevor wir in Cayucos by the
Sea unseren Mittagsstopp einlegen. Im Auto gibt es das Mittagessen für
Flo, bevor wir den kleinen Ort mit dem Kinderwagen erkunden und für
uns Kekse bei der Brown Butter Cookie Company kaufen und noch in der
Smokery leckere Tacos. Flo isst meine ganzen Shrimps vom Taco und sitzt
zufrieden im Sand, da es aber relativ viele Algen gibt beschließen
wir nach Morro Bay weiterzufahren. Da es auch hier ziemlich voll ist, landen
wir etwas außerhalb
auf dem Rancho Collina RV Park. Es sind aber nur wenige Kilometer zum
Strand an dem wir einen herrlich entspannten Nachmittag verbringen. Flo
sandet sich komplett ein, wir genießen die
Sonnenstrahlen und können
uns gar nicht richtig vorstellen, dass es nur noch wenige Tage sind bis
wir zurück
nach Hause fliegen. Downtown Morro Bay is einiges los aber wir
essen nur schnell eine kleine Portion Fish and Chips bevor wir den Abend
auf dem Platz verbringen. Da Flo mal wieder duschen muss wird es nicht
wirklich entspannt für
alle Beteiligten, da Flo die Duscherei immer noch total doof findet und
sich erst wieder beruhigt wenn auch der letzte Wassertropfen abgetrocknet
ist. 12.7. Die Nacht war ziemlich kühl und es sind
dunkle Wolken am Himmel. Da die letzten Tage angebrochen sind misten wir
schon mal grob das Auto aus, putzen ein wenig und kochen noch für den Tag vor.
Ich wasche noch eine Ladung Wäsche, sterilisiere Flos Fläschchen in der
Mikrowelle und halte nebenher Flo bei Laune. Daher kommen wir dann auch
erst viertel nach zehn vom Platz und rollen zu unserem nächsten Stopp
am Sunset Beach Campground. Der ist wie alle anderen Plätze komplett
voll und wir sind wieder froh dort vorgebucht zu haben. Unser Platz Nummer
50 ist ganz ok wenn auch insgesamt im Vergleich
überteuert für
die angebotene Infrastruktur. Gegen halb eins bekommt Flo sein
Mittagessen während
die Squirrels immer wieder aus ihren Löchern nach dem
Rechten sehen und auf Essensreste hoffen. Den Nachmittag genießen wir bei
angenehmen Temperaturen am Sandstrand direkt unterhalb des Campgrounds,
buddeln, machen uns die Füße
nass und genießen jede
Minute. Der Strand erfreut sich großer Beliebtheit und ist proppenvoll,
was natürlich
auch für konstante Unterhaltung für Flo sorgt.
Da die Flut langsam aber sicher den Strand schmaler macht wird der Platz
zum Spielen und Liegen im knapper, so dass wir gegen fünf Uhr dann
unsere Sachen packen und Flo erst einmal ein Nickerchen macht.
Kaum wach entdeckt er dann unsere neuen
Platznachbarn, die ein Zelt aufstellen und einen Hund haben. Mit ihnen
kommen wir dann auch schnell ins Gespräch, so dass Flo sich ausgiebig
mit Theo dem sechs Monate alte Golden Retriever
anfreunden kann während wir
lange quatschen. 13.7. Die vorletzte Urlaubsnacht ist vorbei und
nach unserer morgendlichen Routine mit aufräumen, umräumen
und frühstücken fahren
wir nach Santa Barbara. Die Stadt war eigentlich gar nicht auf unserer
Agenda, aber nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben beschließen wir spontan
dort ein wenig spazieren zu gehen. Eine gute Idee, denn in einem
Spielzeugladen sucht sich Flo zielsicher eine klingelnde Stoffgiraffe aus
und kann seit dem ersten Tag sogar ihren Namen sagen: Bababa (Barbara).
Die Stadt selbst wirkt der unamerikanisch und wir genießen einen
kleinen gemütlichen
Stadtbummel durch die Straßen bevor wir
kurz an einem Parkplatz in Strandnähe halten um für Flo das
Mittagessen zu kochen. Neben uns steht ein von oben bis unten
vollgepflasteter VW Bus, der einen netten
älteren Dame gehört die uns gleich mal vor den
Strafzettelverteilern warnt. Da wir mit unserem Schiff dort nicht lange
stehen können
fahren wir weiter ins Camarillo Outlet, wo sich Micha und ich aufteilen da
Flo inzwischen eingeschlafen ist. Es ist nicht viel geboten, uns ist auch
gar nicht wirklich nach einkaufen zumute. In nur zwanzig Minuten erreichen
wir vorbei an Erdbeerfeldern unseren letzten Campground am Mugu Point.
Eigentlich ist campground zu viel gesagt, es ist ein asphaltierter
Standstreifen mit chemischen stinkenden Toiletten aber einer gigantischen
Aussicht. Zudem hat jeder Stellplatz einen eigenen Strandabschnitt mit
Grillstelle und Picknicktischen. Für Flo heißt
es ein letztes Mal nachmittags im Sand krabbeln und die Nachbarn
unterhalten. Wir packen unsere Sachen, misten das Auto aus und bereiten
alles für
unseren Rückflug am nächsten Tag
vor. Bei all der Packerei bleibt nur wenig Zeit melancholisch zu werden.
Flo schläft
mit Meeresrauschen im Ohr und und wir genießen bei unserem
letzten Lagerfeuer einen kühlen aber ruhigen Abend.
14.7. So schnell gehen die Wochen vorbei und
unser letzter Morgen ist da. Wie immer sind wir relativ früh wach und
genießen
die ruhige Atmosphäre auf dem
Platz untermalt vom monotonen Motorenbrummen des Highways. Der Himmel ist
noch ganz grau, es wird noch dauern bis der Küstennebel
aufzieht und die Sonne durch die Wolken kommt. Flo krabbelt im Sand hin
und her, genießt
seinen Spielplatz in vollen Zügen, so dass
wir im Auto die letzten Sachen packen und nochmal alles putzen können. Die
Taschen sind nicht
über dem Gewichtslimit, wir duschen alle
nochmal und fahren dann los. Unsere Fahrt führt
uns durch Malibu und Santa Monica, vorbei an den Strandvillen und
Strandabschnitten mit Lifeguardhäusern wie bei
Baywatch. Die Sonne ist inzwischen rausgekommen und wir brauchen für die
eigentlich nicht lange Strecke doch ordentlich Zeit, kommen aber wie
geplant gegen 12:45 Uhr am Flughafen an. Flo, ich und unsere Koffer
bleiben hier während Micha
das Schiff zurückgibt.
Mit Gepäck und Kind suche ich mir im
Terminal erst einmal eine ungestörte Ecke, in der wir unsere Spiel-
und Essecke aufbauen können.
Flo sitzt zum Essen auf unserem Koffer und mampft die Leute beobachtend
seine Nudeln mit Gemüse. Es
quatschen uns einige Leute an, sind begeistert weil Flo so lieb isst und
wir bekommen dann auch noch von ein paar Volleyballmädels, die sich
zu uns setzen, dauerhafte Unterhaltung bis Micha kurz vor zwei auch am
Flughafen ankommt. Weder beim Check In noch beim Security Check gibt es
irgendwelche Probleme, wir müssen dieses Mal nicht mal die Sachen
mit Flos Sachen auspacken. In wenigen Minuten sind wir daher schon durch
und können
mit Flo zum Spielbereich gehen. Da kann er sich nach Herzenslust austoben,
macht die großen Kinder nach
und wird richtig
übermütig.
Für Micha gibt es einen letzten Burger
bevor wir dann in Richtung Gate aufbrechen, wo wir am Schalter kurz
nachfragen ob unser Kids Fly Safe Gurt an Bord ok ist. Beim Check In wurde
uns gesagt, dass wir am Gate nochmal nachfragen sollen. Leider versteht
die Dame am Gate schon alleine die Frage an sich nicht, wird ziemlich
pampig und ich stelle mir die Frage, ob man bei den Airlines eigentlich
überhaupt auf
die Sicherheit von Kindern achtet oder nicht. Denn sobald man vom Standard
Loopbelt abweicht, wird es kompliziert. Wir nutzen die Chance als Familie
mit Kind als erstes an Bord zu gehen, um uns dort
„häuslich“ einzurichten
und die Stewards und Stewardessen kennenzulernen. Flo ist dieses Mal
ziemlich
übermüdet,
brüllt beim Start und schläft dann halb
auf mir liegend beim Steigflug ein. Mein Essen schaufle ich mir einhändig mit
schlafendem Kind im anderen Arm in den Mund und wir können ihn recht
lange nicht aus dem Gurt lassen, da die Anschnallzeichen leuchten. Um ihn
fürs
Schlafen fertig zu machen, steht mir wieder die Tortur des Wickelns im
Flieger bevor. Nur leider wird es dieses Mal eine echte Katastrophe. Wie
schon beim Hinflug mag Flo die enge Bordtoilette gar
nicht und muss sich innerhalb von Sekunden so
aufregen, dass er sich, mich und die halbe Toilette erst einmal mit einem
Schwall halbverdauter Milch bespuckt. Der Steward erkundigt lieb, ob bei
uns alles ok ist und bringt mir schnell eine Tüte für unsere
Klamotten. Flo, mich und die Toilette mache ich so gut es geht sauber. Glücklicherweise
habe ich Wechselklamotten eingepackt, aber für mich eben
nur ein T-Shirt. Flo ist total
überdreht und schafft die Kurve nicht
zum Schlafen, er schläft
dann irgendwann mit Micha auf der Sky Couch zwar ein dreht sich aber immer
wieder von rechts nach links. Nach knapp 4 Stunden Döserei
geht im Flieger wieder das Licht an und Flo will einfach nur rumlaufen. Da
die Anschnallzeichen endlich aus sind, ist das auch kein Problem und so
spielen wir, essen und laufen, laufen, laufen. Zwischendrin gibt es jede
Menge Small Talk mit anderen Müttern, denn
die Ecke der Sky Couches im Flieger ist voll mit Familien und Kindern. Die
Zeit bis zur Landung vergeht dann recht schnell und wir sind wieder in
London. Dieses Mal geht es nahtlos weiter, wir wollen einfach heim.
Nachdem wir uns an der Passkontrolle ewig die Beine in den Bauch stehen
mussten (Mittagspause, nur 3 Schalter waren geöffnet)
schnell die Koffer holen und ein Stockwerk nach oben fahren. Ich ziehe mir
endlich saubere Klamotten an bevor wir unser Gepäck gleich
wieder bei Germanwings aufgeben. Auch hier fragen wir beim Check In nach
der Nutzbarkeit unseres Kids Fly Safe an Bord und schauen nur in fragende
Gesichter. Entgegen der Aufforderung beim Hinflug mit Germanwings doch gefälligst
den Gurt beim Check In anzumelden, wissen die Damen nicht was sie mit uns
anfangen wollen und kleben den einzigen grünen Kleber
(Handgepäck)
auf den Gurt drauf. Wir schwant nichts Gutes bin aber zu müde
um mich aufzuregen. Durch den Security Check kommen wir dieses
Mal nicht so problemlos wie beim Flug nach LA. Dieselbe Thermosflasche,
dieselben Sachen und dieses Mal muss alles nachkontrolliert werden. Wieder
Flo wickeln, wieder findet er den Wickelraum total doof. Thermosflasche
wieder füllen
und feststellen, dass unser Flieger auch wieder verspätet
ist. Wie sich doch die Dinge wiederholen. Flo scheint das alles nicht zu
interessieren, denn er hat eine riesige Bankreihe an der er entlanglaufen
kann und jede Menge Leute die er neugierig beäugt. Das
Boarding geht recht schnell vonstatten und wie erwartet gibt es an Bord zu
unserem Gurt erst einmal riesige Diskussionen. Also wieder die Leier von
vorne,
Übergabe des
Infomaterials zur Zulassung des Gurts ans Kabinenpersonal. Hinweis auf die
eigene Website, Hinweis auf die Anmeldung beim Check In und Hinweis, dass
das Kind doch einen eigenen Sitzplatz hat und mit Gurt aufrecht und sicher
sitzt. Nach diversen Diskussionsschleifen lenkt man dann schlussendlich
ein, fragt uns nach der Erlaubnis ein Foto vom Gurt zu machen weil man
sowas ja noch nie gesehen hat und Flo sitzt währenddessen
vergnügt auf seinem Platz und amüsiert sich
über die doofen Erwachsenen. Er ist
inzwischen als Profiflieger den kompletten Flug
über wach, sitzt vergnügt auf seinem
Platz und flirtet mit diversen Leute im Flieger. Nebenher mampft er sogar
noch Brot und schüttet
sich Milch rein
– entspannt
aber ziemlich kaputt landen wir fast pünktlich in Stuttgart, wo unsere
Eltern wieder als Fahrtdienst warten. Flo ist so ko, dass er bei Oma und
Opa im Auto nach 2 Minuten grinsend die Augen zumacht. |
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Der Weidenzweig wird durch die Last des Schnees nicht gebrochen. |